Unser gestriges Hotel „El Roble“ ist zwar bekannt für seine gute Küche, nicht jedoch für seine winzigen Zimmer und so hatten wir etwas Probleme unsre Pilgerklamotten vernünftig zu lüften. Am Spätnachmittag gab’s noch ein kurzes Hallo mit Pilgerfreunden, bevor es dann zum Gottesdienst in die festlich geschmückte Iglesia de Santa Maria ging. In Tábara wurde gestern der Schutzpatron der Gemeinde gehuldigt und so kamen wir in den Genuss eines überlangen Gottesdienst inkl. Prozession durch den Ortskern. Gegen 20.30 Uhr trafen wir uns mit Conny und den Franzosen im Restaurant und hatten bei einem leckeren Pilgermenü einen lustigen, netten Abend. Nach einer Runde Hierbas ging’s ins Bett, schließlich mussten wir für die heutige Etappe früh aufstehen. Nach einem kleinen Frühstück machten wir uns bei bestem Wanderwetter auf den Weg nach Santa Marta de Tera. Die ersten Kilometer gehts noch relativ flach dahin, bis wir die Sierra de la Culebra erreichen und es immerzu knackig bergauf und bergab geht. Die nächsten knapp 15 Kilometer laufen wir fast ausschließlich durch verbrannte Eichen- und Buschwälder, man sieht Bulldozer Berghänge ebnen, hört Sägemaschinen lautstark arbeiten und ständig fahren LKW’s verkohlte Baumstämme weg. Kein schöner Anblick, bedenkt man, dass hier neben einer Vielzahl von Tieren auch eine der größten iberischen Wolfspopulationen mal lebte. Vor Santa Croya de Tera entdecken wir dann eine Vielzahl von stollenartigen Erdhöhlen (Bodegas), die die Einheimischen zum Keltern ihres Weines benutzen und ganz typisch für diese Region sind. Von hier bis Santa Marta de Tera laufen wir auf der Straße und gelangen über den Rio Tera ins Dörfchen. Hier befindet sich auf der Rückseite der Kirche die älteste in Spanien befindliche Jakobus-Statue aus dem 11 Jh., die wir uns auf jeden Fall anschauen und danach mit Kiwi, Elke und Pilgerfreunden in der Dorfbar etwas versacken. Es macht einfach Laune zu ratschen, die neuesten „Camino-News“ zu erfahren und so fällt es schwer wieder aufzubrechen. Während alle hier in der Albergue schlafen – wir haben in der kleinen Herberge kein Bett mehr bekommen – geht‘s für uns noch 9 Kilometer auf sandigen Wegen entlang des Rio Tera und durch Eukalyptuswälder weiter bis nach Camarzana de Tera, unserem heutigen Zielort, das wir gegen 15.30 Uhr erreichen.