Tag 30, von Granja de Moreruela nach Tábara (27 km)

Kaum hatten wir gestern unser kleines Apartment bezogen und wollten in die Dusche springen, war Conny schon mit dem ersten Notfall 🆘 vor Ort. Rainer und Simone aus Weimar fanden nach gelaufenen 44 Kilometern in Granja de Moreruela partout kein Bett bzw. ne Matratze mehr und da man sich unter Pilgern hilft, haben wir die Beiden bei uns mit einquartiert. In dem Ort selbst ist „tote Hose“, die einzige Bar nutzt schamlos ihre Alleinstellung mit überzogenen Preisen aus und uns blieb nichts anderes übrig, als überteuerten Wein und Essen zu ordern, denn schließlich will man ja nicht vom Fleisch fallen😜. Bisschen Wehmut war beim Abendessen schon, da morgen ein Großteil der uns bekannter Pilger den Weg nach Astorga gehen und so gab’s ne kleine Abschiedsparty mit Mathias, Florian, Penny, David und den Holländern. Nach einer ruhigen Nacht erwartete uns heute bestes Wanderwetter und so starteten wir bei 5 Grad und blauem Himmel Richtung Tábara. Endlich war der seit Tag teils stürmische kalte Nordostwind weg und so kamen wir gut voran. Seit heute laufen wir auf dem Camino Sanabrés und der sandige Feldweg zieht sich schnurgerade durch Felder und Eichenhaine. Verkohlte Eichenhaine lassen erahnen, welche Waldbrände hier im letzten Jahr wüteten und drücken etwas die Stimmung. Steil gehts dann hinunter zum Rio Esla und dem Stausee de Ricobayo. Nach überqueren des Flusses kommt der schönste aber auch anstrengendste Abschnitt des heutigen Tages, der schmale und felsige Uferpfad geht bergauf und bergab, mehrmals müssen wir die Hände zum Klettern nehmen – aber die Aussicht entschädigt für alles. Steil und schweißtreibend ist der Aufstieg, aber der Blick von der Felskuppe ins Esla-Tal ist einfach grandios. Von hier aus wandern wir erst durch nette Steineichenwäldchen, dann vorbei an der Finca Val de la Rosa leicht bergab in die weite Ebene mit ihren Getreide- und Maisfeldern. Faramontanos de Tabara erreichen wir nach knapp 20 Kilometer und stürmen gleich die erste Bar. Die Mittagsrast ist längst überfällig und Tortilla und Cerveza, natürlich ohne Alkohohl, geben Power für die letzten 7 Kilometer nach Tábara, das wir gegen 15.00 Uhr erreichen.

 

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