Tag 17, von Cañaveral nach Galisteo (31 km)

Was passiert dem hungrigen Pilger am Abend, wenn er am gestrigen Feiertag das einzige offene Restaurant am Ort besucht: Er wird gnadenlos abgezockt😫! Als erstes gab‘s plötzlich keine warmen Speisen, dann nur noch Bocadillos zu stark erhöhten Preisen und drittens eine limitierte Auswahl an Getränken. So hatten wir unseren Abend in Cañaveral nicht vorgestellt!!!
Nach einem schnellen Frühstück in der Churreria, sowie einen Großeinkauf an der Tankstelle (Brot, Salami, Wasser) ging‘s auf die heutige Etappe mit knapp 28 Kilometern nach Galisteo. Anscheinend reichen die uns nicht, denn prompt verlaufen wir uns gleich nach dem Ort und nehmen den falschen Abzweig steil bergauf. Also wieder zurück und nach dem Rastplatz nehmen wir nun den richtigen Weg, der uns wieder sehr steil bergauf zum Steinbruch und weiter auf die Anhöhe führt. Der Pulsmesser ist mal wieder im roten Bereich, aber nach einer kleinen Trinkpause gehts auf schönen Waldwegen unter schattigen Kiefern und Pinien zum Pass Collado de las Canteras und dann vorbei an Korkeichen zu einem heruntergekommenen aber 24 Stunden geöffneten Freudenhaus an der Nationalstraße. Am Club vorbei gehts auf einem schönen Pfad durch einen Korkeichenwald, dann entlang mannshohe Ginsterbüsche wo uns manche Überraschung nicht erspart bleibt. Urplötzlich tauchen vor unserer Nase wieder Mutterkühe mit Kälbern auf und das lässt das Adrenalin doch steigen. Zum Glück bleiben alle friedlich und so wandern wir weiter auf Pfaden und Feldwegen durch die sanft hügelige Landschaft, die sich mal als Steineichen-Dehesa und manchmal als struppigen Ginsterwald präsentiert. Empfanden wir den Wind bei den heutigen Temperaturen noch als angenehm, wurde aus diesem mittlerweile ein kleiner Sommersturm. Der böige und heftige Gegenwind lässt uns nur langsam vorankommen und so sind wir erst spät am kleinen, schönen Stausee Arroyo Boquerón. Noch ein knackiger Anstieg kurz vor Galisteo und schon sehen wir – nach den kargen und trockenen Böden der letzten Tage – sattgrüne Weiden entlang des Arroyo de las Monjas, überall kleine Bächlein und Wasserkanäle und prompt verlaufen wir uns ein zweites Mal. Statt nach Galisteo abzubiegen laufen wir nach San Gil, was uns nochmal 2 Mehrkilometer kostet. Sebastian hat jetzt ganz schön zu kämpfen, aber auch mir kochen nicht nur die Füße – was bei 33 Grad kein Wunder ist. Nach 31 Kilometern erreichen wir unseren Zielort und fallen in die erstbeste Kneipe „Los Emigrantes“😜.

 

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