Dorffest in Belorado und wir mittendrin, herrlich 🤩. Nach dem Duschen machten wir uns gestern stadtfein und stürzten uns ins Getümmel der Leute. Erst spielte eine Blaskapelle groß auf, dann tanzten Männer in Tracht und es ging im Prozessionszug zur Kirche. Da man in Belorado COVID anscheinend nicht kennt, bei der Messe tanzt und lautstark singt, schwänzten wir den Festgottesdienst und sicherten uns stattdessen ein Plätzchen auf dem Dorfplatz, wo um 21:00 Uhr ein Konzert angesagt war. Die Zeit überbrückten wir mit einem leckeren Pilgermenü (Salat, Geschmorte Schweinebäckchen mit Kartoffeln, Quark mit Honig) und reichlich Rotwein 🍷. Punkt 21:00 Uhr begann die Show und sie war großartig. International bekannte Schlager, Evergreens und spanische Hits wechselten sich ab, die Band begeisterte und bald tanzte das ganze Dorf – alt und jung – inkl. uns und feierte die ganze Nacht. Wir mussten leider schon um 23:00 Uhr ins Hostel, bei der anstehenden Etappe aber war das gar nicht mal schlecht. Nach einer ruhigen Nacht und gutem Frühstück marschierten wir gegen 7:30 Uhr Richtung Villafranca Montes de Oca. Wir überquerten den Fluss Tiron und laufen auf schönen Wanderwegen in einem grünen Tal nach Tosantos. Ab hier führt der Camino entlang unzähliger Sonnenblumen- Feldern nach Espinosa del Camino und Villafranca Montes de Oca. Es wird wieder einsamer, die Landschaft immer hügeliger denn wir nähern uns den Montes de Oca, einer Bergkette bis 2200 m hoch. In Villafranca M.d.O. war Papst Franziskus bis 1997 Titularbischof, die Kirche heute ist leider geschlossen und so gehts in die Bar Pedro zu Bocadillos und frischem O-Saft. Gut gestärkt gehts dann durch den Ort und steil auf einem gerölligem Feldweg die nächsten 1,4 Kilometer hoch zu einem Aussichtspunkt, von wo man einen herrlichen Ausblick auf die „Gansberge“ hat. Die weiteren knapp 2 Kilometer durch einen alten, knorrigen Mischwald sind zwar weniger steil, aber wunderschön und immer noch anstrengend. Zu allem Überfluss fängt sich Jana einen Bienenstich ein und die Hand wird richtig dick. Jeden „Mist“ an Medizin haben wir dabei, aber nichts gegen Insektenstiche 😏!!! Zum Glück hat Svenja, die wir wenig später treffen, Fenistil im Rucksack und so können wir die nächsten 10 Kilometer auf schönen Waldwegen etwas entspannter laufen. Gegen 14:00 sind wir in San Juan de Ortega und an der Kirche, die überraschenderweise geöffnet ist. Hier verweilen wir eine Zeit lang, bevor es in der Bar Don Jose zum Essen fassen geht. Pizza und Salat dauern ewig und so gehts erst spät wieder auf den Camino. Der Waldweg nach Ages macht richtig Laune im Gegensatz zu den letzten Kilometern auf der Teerstrasse nach Atapuerca, dass wir gegen 17:00 Uh nach mehr als 30 Kilometern erreichen.