Schon in der Nacht fängt es heftig an zu regnen und zu stürmen. Die Holzrolladen klappern, es regnet in unser Zimmer und so ist an Schlaf wenig zu denken. Das übersichtliche Frühstück reißt uns nicht wirklich vom Hocker, das Ganze wird uns etwas lieblos aufgetischt. Wir sind alle froh, als wir gegen 8:30 Uhr aufbrechen und der „rustikalen“ Krone in Weitnau den Rücken kehren.
Schnell geht es noch zum Bäcker um Proviant zu fassen, da es auf der heutigen Etappe keine Einkehrmöglichkeit gibt.
Los geht’s, gleich auf einem gemulchten Waldweg bergauf und schon nach wenigen hundert Metern heißt es: Umziehen, wieder ist mal Regenkleidung angesagt. ☔️
Es regnet und das nicht gerade von schlechten Eltern. So stapfen wir unverdrossen bis Wilhams und holen uns den Pilgerstempel. Wie es der Herrgott so will, findet Heinz dort einen bunten Regenschirm bei unserer ersten Trinkpause, und das auch noch mit dem Aufdruck, „Gott behüte dich“. Welch ein „Zufall“, Heinz will sich schon seit Tagen einen Schirm kaufen! Im übrigen sind Heinz’s Blasen und Wehwehchen Dank unserer aufopfernden Pflege schon seit Tagen Geschichte und so läuft er problemlos die Tagesetappen.
In Wilhams gießt es so heftig, dass wir in einer Garage Zuflucht suchen und dort auf Wetterbesserung warten.
Etwas später reißt der Himmel auf und Petrus hat anscheinend ein Erbarmen mit uns. Tropfnass genießen wir die ersten spärlichen Sonnensstrahlen, wenig später haben wir bis zum Abend endlich gutes Wetter. Es geht weiter bis Geratsried, wo wir an der alten Holzkapelle in der Sonne zu Mittag rasten.
Gut gestärkt geht es dann Richtung Stiefenhofen, leider auf Asphaltstraßen mit bis zu 12 Prozent Steigung. Das geht tierisch in die Beine und so sind die letzten Kilometer nach Hopfen nicht die leichtesten. Bald ist der Bauernhof erreicht, wo wir heute übernachten. Wir sind schon in Vorfreude auf’s Abendessen. Nur auf unseren Wunsch hin wird die Bäuerin heute leckere Kasspatzen mit Schnitzel zubereiten, das richtige Abendessen für hungrige Jakobspilger.?
Männer und das Wetter haben etwas gemeinsam…..man kann Beide nicht ändern.
Die Macht des Wassers ist so gewaltsam…..dass selbst der Stärkste es nicht halten kann
(wobei ich als ehem. Katholikin Gott doch etwas mehr Stärke zugetraut hätte)
Was haben ein Regenschirm, ein Kondom und ein Taxi gemeinsam…..sie sind nie da, wenn man
sie braucht.
Bin gespannt, was Euerm Heinz als Nächstes in den Schoß fällt……hoffentlich nicht das Taxi 🙂
Beim Durchqueren einer Schlucht bei Regen: Genitiv ins Wasser – weil’s Dativ ist.
Euer Durchhaltevermögen ist echt bewundernswert!
Bei der Beschreibung Eures Frühstücks hab ich hellauf lachen müssen!
„Übersichtlich“ und „lieblos“ sind so wunderbare Umschreibungen für
die schwäbische Kaltschnauze: “ Do hosch und mehra gibt’s ned!“
Was Frühstück oder eine nennenswerte Anhäufung von Essbarem am Morgen
betrifft, da versteh ich keinen Spaß! Spätestens hier hätte bei mir entweder die Wirtin
oder mein Reiseplan dran glauben müssen 🙂
Love the pictures. Looks like the sun is coming out. Have a great day and look forward to the next days pictures