Tag 3, von Scheinfeld nach Uffenheim (29 km)

Bis in die späten Abendstunden goss es gestern noch aus allen Kübeln und so fiel die Stadtbesichtigung buchstäblich ins „Wasser“. Wir nutzten aber den Spätnachmittag mit dem Säubern, Waschen und Trocknen unserer Klamotten und nach einer kleinen Siesta ging´s in die Wirtsstube der „Post“. Die bestellte Bauernente kam ofenfrisch und knusprig auf den Tisch, dazu gab´s leckeren Wirsing, Kartoffelklöße und hausgebrautes Bier. Der Abend war paar Bierchen ließen wir den Abend ausklingen und lagen gegen 23.00 Uhr in der Falle. Der Morgen versprach endlich mal besseres Wetter. Es war zwar immer noch kalt, aber der Himmel war wolkenlos und die Sonne lachte. Nach einem guten Frühstück und reichlich Kaffee ging´s auf einem Fuß/Radweg aus der Stadt Richtung Markt Bibart. Am Bahnhof querten wir die Zugstrecke und liefen dann  durch offene Fluren und Jungbullenweiden zum Wolfsee. Die nächsten 8 km wandern wir auf geschotterten Forstwegen im Limburger Forst und trotz den immer noch bescheidenen Temperaturen schwitzen wir ganz schön, als es hoch zum Hüßberg und Steinbürg geht. Wenig später erreichen wir den Aussichtsturm auf dem Iffigheimer Berg, wo wir nach den 200 Stufen hoch zur Plattform nicht nur die grandiose Aussicht sondern auch gleich ne Pause einlegen. Die nächsten Stunden geht´s dann immer auf und ab durch die wildromantische „grüne Hölle“. Es ist zwar megaschön, aber mental fordern die mehr als 18 km im Wald ganz gewaltig. Irgendwie ist kein Ende in Sicht, man sieht und trifft keine Menschenseele und von Einkehrmöglichkeit ist mal ganz zu schweigen. Der letzte Anstieg zum hohen Landsberg mit seiner Burgruine lässt den Pulsmesser nochmal zittern, aber von hier geht’s auf einem steilen Hohlweg hinab in ein romantisches Trockental und in der Ferne sieht man endlich Weigenheim. Durch die offene Feldflur mit Blick auf die Rebenhänge des westlichen Steigerwaldes wandern wir nach Weigenheim, ein schönes kleines Winzerdörfchen mit alten Fachwerkhäusern und mal wieder geschlossenen Wirtschaften. So langsam schieben wir echt Frust, der geplante Cappuccino fällt mal wieder aus und wir begnügen uns mit Trinkwasser aus dem Dorfbrunnen und futtern paar Krümel aus dem Rucksack. Die dann kommenden Kilometer durch die landwirtschaftlich genutzte Flur bis nach Uffenheim sind endlos, das Marschieren im Nieselregen auf den geteerten Flurwegen geht heftig in die Waden und die letzten Meter sind ehrlich gesagt eine Qual. Vorbei am Adidas Logistikzentrum geht’s direkt in die Stadt und zur schönen mittelalterlichen Spitalkirche mit ihrem sehenswerten Altar und der alten Holzkanzel. Wir sind jedoch so verfroren, dass wir uns gleich wieder ins heutige Quartier dem Gasthaus Lichterhof aufmachen und dort gegen 17.00 Uhr ankommen.

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