Da schlendert man gestern nichtsahnend Richtung Therme und wen trifft man: Unseren Pilgerfreund Skol aus England, der eigentlich längst in Santiago sein müsste, aber schon seit einer Woche in den Thermen von Ourense plantscht und das schöne Pilgerleben genießt. Die Wiedersehensfreude ist riesig und so wird getratscht, geratscht und News vom Camino ausgetauscht, herrlich!!! Den Abend lassen wir dann ganz entspannt bei einem schönen Essen (Bacalao portuguesa) und einer Flasche Godello ausklingen, bevor es ins Bett geht. Die heutige Etappe ist mit knapp 22 Kilometern eigentlich kurz, hat aber brutal steile Aufstiege gleich am Anfang und so gehts nach einem „schlanken Frühstück“ Richtung Cea. Schon nach der Römerbrücke gehts immerzu leicht bergauf stadtauswärts, dann folgt ein sehr steiler 2 Kilometer langer Aufstieg. Der Wanderführer schreibt: „Masochisten kommen auf den ersten 8,2 km auf ihre Kosten“ und wäre das nicht schon genug, gibt Petrus noch seinen Senf dazu. Es schüttet bis Sartedigos wie aus Eimern, erst dann wird‘s mit dem Wetter besser. Wir entscheiden uns für die empfohlene Ost-West Kombi, auch wenn sie 2,5 Kilometer länger ist – der Weg ist einfach schöner. Bis Liñares laufen wir zwar auf einer schmalen geteerten Landstraße, danach aber auf idyllischen schönen Waldwegen. Die Idylle ist so groß, dass wir prompt den falschen Abzweig nehmen und uns fast 3,5 Kilometer Mehrweg einbrocken. Die „ Kultstätte“ in Reguengo Namens Rincón Telaraña ist geschlossen und so wandern wir mit knurrenden Magen weiter nach Mandrás. Über die mittelalterliche Brücke Ponte Mandrás erreichen wir das Dörfchen und auch gleich die Bar, wo wir Bocadillos und Cerveza „00“ (alkoholfrei) bestellen. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast gehts nochmals anstrengend bergauf und bergab auf steinigen Waldwegen durch die schöne Berglandschaft bis nach Cea, unserem heutigen Zielort.