Tag 42, von Cea über Oseira nach Botos (35 km)

Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt, dass in galizischen Bergdörfern der Hund begraben ist und so war‘s auch in Cea. Bekannt ist der Ort seit dem 13.Jh. !!! durch sein rustikales Holzofenbrot, das wir in der Panaderia Calviño ofenfrisch kaufen und gleich verputzen. Es ist wirklich köstlich 😋! Am Abend bietet der Gemischtwarenladen Sol y Luna neben allerlei Krimskrams als Einziger warmes Essen an und so sitzen wir mit holländischen Pilgern am großen Tisch und futtern Empanada, Tortellini mit Ricotta und leckeren Flan. Hausmannskost vom Feinsten, der Vino schmeckt und Hausherr Roberto schmeißt zum Dank ne Runde Hierbas😁, der für die nötige Bettschwere sorgt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Oseira zum imposanten Zisterzienserkloster „de Santa Maria de Oseira“ aus dem 12. Jh.. Der Weg dorthin durch die Berglandschaft ist anstrengend, der Waldweg ist steinig, geröllig und nass vom gestrigen Regen. Hinter dem Weiler Silvaboa gehts steil hinauf und dann in das abgeschiedene grüne Tal des Rio Oseira und dem Kloster hinab. Das Kloster selbst ist vollkommen abgeschirmt, man kann zwar die äußeren barocken Fassaden bewundern aber Klosterkirche, Kreuzgänge, Sakristei, etc. gibts nur per Führung zu sehen. Wir müssten dafür mehr als eine Stunde warten und nach reiflicher Überlegung bzw. im Hinblick, dass heute Nachmittag schwere Gewitter erwartet werden, wandern wir schweren Herzens weiter. Steil und steinig gehts erst bergauf aus dem Tal und dann auf schmalen Bergpfaden durch einige sehr verarmte galizische Bergdörfer. Viehwirtschaft und Kartoffelanbau sehen wir hier und bei der Mittagsrast auf ner Bank erzählt uns ein Bauer seine Sorgen mit den vielen Wölfen, die auch einen seiner Mastiffs übel zugerichtet haben. Mein Spanisch ist mittlerweile ganz passabel, zur Not hilft Sebastian aus und so dauert das Päuschen etwas länger. Bald sind wir in O Castro Dozón, genehmigen uns ein schnelles Alkoholfreies und machen uns auf den Weg nach Bottos. Auf Wetterbericht bzw. Regenradar ist auch heute kein Verlass, kaum haben wir den Ort verlassen ziehen dunkle schwere Gewitterwolken auf – es donnert, blitzt und wir mittendrin. Die kommenden 12 Kilometer bis zum Zielort werden im Rekordtempo zurückgelegt, wir werden zwar ordentlich nass – kommen aber heil in Botos an. Das Quartier ist so lala, aber das stört uns erstmal nicht. Heiß duschen, Klamotten trocknen und dann was essen, das ist jetzt wichtiger.

 

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