Tag 47, von Santiago d.C. nach O Peña (31 km)

Wo treffen sich Pilger, die sich lange nicht gesehen haben. Natürlich auf dem Praza do Obradoiro und so war’s auch mit den Franzosen. Kurz vorm gestrigen Abendessen bummelten wir nochmal über den Platz und trafen prompt unsere 4 Musketiere aus Paris. Die Freude war natürlich riesig, schnell wurden Telefonnummer ausgetauscht – wollten wir eigentlich schon vor Wochen machen🤔 – und dann ging’s gemeinsam zum Abendessen. Kaum im Restaurant treffen wir noch auf Umberto und Angelique und damit war die Truppe, die sich seit Salamanca jetzt kennt, vollständig. Es wurde ein herrlicher Abend unter Freunden – wir werden euch auf jeden Fall vermissen. Au Revoir Paris, Arrivederci Venedig und Buen Camino ihr Lieben.
Nach einer kurzen Nacht machten wir uns ohne Frühstück gegen 7.15 auf den Weg Richtung O Peña. Die heutige Etappe ist lang, hat einiges an Höhenmetern und da am Spätnachmittag wieder Gewitter gemeldet ist, drücken wir aufs Tempo. Stadtauswärts gehts noch flott, dann kommt aber schon der erste „ kleine Hügel“ hoch nach Sarela do Baixo, wo man eigentlich noch einen schönen Blick auf die Kathedrale hat. Bei dem Dunst ist aber nix zu sehen und so gehts weiter auf schönen Waldwegen aber auch Flurstraßen immerzu bergauf und bergab durch intensiv duftende Eukalyptuswälder. In einer kleinen Bar in Quinttáns gibts dann endlich was zu Beißen, dazu ein Café con leche und so gestärkt wandern wir hoch zum Pass Alto de Mar de Ovellas. 12% Steigung auf knapp 2 Kilometer fordert uns alte Männer ganz schön und oben angekommen gibts ne längere Trink- und Verschnaufpause. Wenig später sind wir dann an der gotischen Brücke aus dem 14. Jh., der Ponte Maceira die den Rio Tambre überspannt. Der kleine Ort mit der Brücke und den restaurierten alten Mühlen hat einen ganz besonderen Flair und ist ein weiteres Highlight auf dem Weg. Am Fluss entlang gehts nach Negreira und zur Mittagsrast, wo wir ein leckeres Bocadillo verdrücken. Neigreira selbst hat nicht viel zu bieten, deshalb laufen wir auf überwiegend sehr schönen Waldwegen noch knapp 10 Kilometer weiter bis nach O Peña, unseren heutigen Zielort. Das winzige Bergdorf hat zwar auch nix, aber die dortige Herberge serviert mit das beste Pilgermenü auf dem Camino und die Linsensuppe dort ist phänomenal.

 

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