Pünktlich wie die Maurer trafen wir uns gestern alle eine Stunde vor der Pilgermesse um 19:30 Uhr, gingen durch die Heilige Pforte und hatten gute Plätze um den Flug des „Batafumeiro“ zu sehen. Der fliegt nämlich nur, wenn jemand eine kleine Spende von 300 Euro der armen Kirche ins Säckle wirft und aus verlässlicher Quelle wussten wir, dass eine deutsche Reisegruppe in Spendierlaune war. Die Kathedrale war brechend voll, fast keiner trug Maske und es wurde kräftig gesungen. Zum Glück ist Weihrauch desinfizierend, denn am Ende des Gottesdienstes flog der Batafumeiro durchs Kirchenschiff und nebelte ordentlich alles ein. Danach ging’s zum Italiener, wo wir richtig gut essen und am feiern waren. Kurz vor Mitternacht nach reichlich Wein und Pacheran gingen wir alle noch zur Kathedrale, legten uns aufs Pflaster und bestaunten den sternenklaren Himmel, die angestrahlte Kirche und freuten uns über das Erreichte. 780 Kilometer mit vollem Gepäck ohne größere Probleme zu Fuß, das ist schon was🤩 und so liegen wir nach einem Pacharan als Betthupferl gegen 1:00 Uhr nachts im Bett und schlafen tief und fest. Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück und Regen. Der hält uns aber nicht ab, die Compostela im Pilgerbüro zu holen und die Markthallen zu besuchen. Berge von Obst und Gemüse, die Auslagen voller Fische, Fleisch, Geflügel, Schinken, Käse – sowas findet man bei uns leider kaum mehr. Die ganzen Leckereien machen einfach Appetit und so sitzen wir nach einem Altstadtbummel mit Svenja, Frank und Ramona gegen 13:30 Uhr in einem Fischrestaurant und schmausen Meeresfrüchte und gegrillte Sardinen vom Feinsten. Der Albarino dazu passt hervorragend und bringt die nötige Bettschwere für eine kleine Siesta. Für heute Abend wollen wir alle nochmal in die Messe und dann in die Rua do Franco, der beliebtesten Straße in der Altstadt mit ihren vielen Restaurants, Bars und Kneipen. Zu spät darf’s heute aber nicht werden, morgen früh gehts um 8:00 weiter und die Etappe ist nicht von schlechten Eltern😅.