Tag 28, von Molinaseca nach Casabelos (24 km)

Obwohl der Fluss Merlelo sicherlich schon mal mehr Wasser hatte, tummelten sich am Ufer die Jugendlichen und hielten ihre Füße ins seichte, aber kalte Wasser. Wir saßen gestern alle mit „Neuzugang“ Katharina aus Dänemark auf der Terrasse am Fluss des Restaurant Puente Romano und hatten einen sehr schönen Abend. Das Pilgermenü inkl. Getränke vernachlässigen wir heute besser, da ungenießbar und 😩 👎. Der Pacharan in der kleinen Bodega El Camarero linderte den Schmerz und brav ging’s gegen 23:00 Uhr in die Kiste. Bei herrlichen Wanderwetter brachen wir gegen 8:30 Uhr auf nach Ponferrada und die nächsten 7 Kilometer ausschließlich auf Asphaltstraßen sind – auch landschaftlich – nicht gerade schön. Wir nehmen den ca. 2 Kilometer längeren Camino über Campo gerne in Kauf, ist er doch ruhiger und führt zum Teil durch Schrebergärten und auf Feldwegen nach Ponferrada. Über eine alte Steinbrücke erreichen wir die Stadt und stehen nach einem letzten Anstieg vor der imposanten Templerburg aus dem 12./13. Jh. Leider ist die Burg noch geschlossen und so gehts durch die Altstadt hinunter zum Fluss Sil und unter einer prächtigen Eichenallee am Fluss entlang stadtauswärts. Das Energiemuseum ist sicherlich einen Besuch wert, uns wird’s aber langsam warm 🥵 und so gehts berghoch in den etwas noblen Vorort Columbrianos. Vorbei an herrschaftlichen Häusern und Villen laufen wir durch den Ort, schauen bei den Profikickern von SD Ponferrada vorbei und marschieren auf geteerten Flurstraßen nach Fuentesnuevas und Camponaraya. Die Landschaft des Bierzo wird geprägt vom Obst-, Gemüse- und Weinbau, da hier ein besonderes Mikroklima herrscht und somit reichliche Ernten eingefahren werden. Bewässerungssysteme sorgen für ausreichende Feuchtigkeit und an den Flurstraßen sind links und rechts schmale, offene Wasserkanäle. Das freut doch den Pilger, den bei dem heutigen heißen Wetter sind Stechfliegen unsere ständigen Begleiter. Zur Mittagszeit sind wir dann endlich In Camponaraya, treffen Nina und sitzen bald in der Bar Relojo bei Spiegeleier mit Chorizo und Radler. Kaum haben wir den ersten Bissen auf der Gabeln, kommt ein Prozessionszug mit Pfarrer, Gemeinde und Blasmusik um die Ecke. Ein prächtiges Schauspiel, dass uns zwar mindestens 30 Minuten kostet, wir aber so noch nicht gesehen haben. 🤩 Die letzten Kilometer nach Cacabelos sind bei 30 Grad zwar anstrengend, das Laufen durch die Weinberge des Bierzo entschädigt aber. Unserer Zielort erreichen wir schon ziemlich früh und heute verzichten wir auf das Begrüßungsbierchen. Wäschewaschen ist angesagt, wir stinken trotz Merino wie die Iltise und so sitzen wir nach dem Einchecken erstmal brav im Waschsalon.

 

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