Tag 18, von Fromista nach Carrion de Los Condes (21 km)

Das gestrige Hotel San Martin war nett, sauber und bot einen rustikalen Gastraum für den ersten kleinen Hunger. Ansonsten war in Fromista aber tote Hose, obwohl angeblich eine Fiesta für den Abend angesagt war. Wir hatten unsere eigenen Pläne und nach dem Besuch der Kirche San Martin, die ein Meisterwerk der frühen Romanik in ganz Europa darstellt und der Besichtigung des Skulpturenschmuckes trafen wir uns mit Pilgerfreunden im El Chiringuito del Camino zum Abendessen. Die Hütte war brechend voll, aber zum Glück hatten wir reserviert und waren gespannt, ob die sehr guten Bewertungen von Küche und Keller auch der Wahrheit entsprechen. Leider war dem nicht so😩 Lachs und Spare-Rips waren kalt und der Rotwein 🍷 leider ungenießbar. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch, da Pacharan – der spanische Schlehen-Pflaumenschnaps- uns tröstete. Nach einem ordentlichen Frühstück ging’s auf die Pilgerautobahn, einem extra für Pilger angelegten öden und langweiligen Weg entlang der Nationalstraße. Nach nicht einmal 3 Kilometer hatten wir schon einen Notfall. Eine ältere Französin lag kollabiert auf dem Schotterweg und wir leisteten erste Hilfe bis Arzt und Rettungswagen eintrafen. Der Schreck saß uns noch lange in den Gliedern, da half auch die hinter Poplacion de Campos beginnende viel schönere Nebenroute über Villovieco nichts, auf der wir bis Villalcazar de Sirga auf ruhigen Schotterwegen und später lange entlang eines vertrockneten Baches laufen. Das nette kleine Dörfchen Villalcazar hat bis auf die beeindruckende Kirche Santa Maria la Blanca mit der reich geschmückten Fassade und der kleinen Bar nicht viel zu bieten und so sitzen wir nach Besichtigungen des Gotteshauses auf der schmucken Terrasse der Bar und futtern leckeren Gemüseeintopf. Gut gestärkt verschmerzt man dann auch die letzten öden 6 Kilometer auf der Pilgerautobahn immer direkt neben der Nationalstraße nach Carrion de Los Condes, wo wir gegen 13:30 mit Frank, Edu und Svenja einlaufen. Die ersten Verabredungen für den Abend sind schnell gemacht und dann gehts schnurstracks ins Kloster San Zoilo, einem Renaissancebau mit herrlichem Kreuzgang, wo wir heute zwar schlafen aber man uns hoffentlich nicht eine dunkle, feuchte Büßerkammer zuteilt😜.

 

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