Nach einer heißen Dusche und einer ausgedehnten Siesta waren wir gestern wieder fit für einen kleinen Bummel,durch die Altstadt von Najera, besuchten dabei erst das Kloster Santa Maria la Real mit dem sehenswerten Pantheon und später die Pilgermesse in der Iglesia de la Santa Cruz. Nach dem Segen gab’s für uns Pilger noch ein Schwätzchen mit dem Bischof, der sich sehr interessiert zeigte, nach unserer Herkunft fragte und uns zum Abschied eine kleine Maria Mutter Gottesplakette schenkte. Danach ging’s mit Irena und Nora ins Restaurant Los Parrales, wo wir auch Erika aus Ungarn und mal wieder Maria aus Nürnberg trafen. Hier hat man einen herrlichen Blick auf den Rio Najerilla und das Pilgermenü (Maccaroni mit Chorizo und Tomate, Fleischbällchen mit Paprika, Joghurt mit Honig) schmeckt gleich doppelt gut. Es wurde ein schöner Abend und gegen 23 Uhr lagen wir im Bett und schliefen. Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Azofra. Es geht gleich mal 1 Kilometer steil bergauf, was uns nach dem Frühstück etwas die Puste raubt. Oben entschädigt aber der Blick für die Strapazen, denn mal wieder hat sich das Landschaftsbild verändert. Jetzt bestimmen eindeutig Getreide- und Maisfelder die Landschaft und auf staubigen Schotterwegen erreichen wir Azofra. In der kleinen Bar am Dorfplatz gibts neben dem obligatorischen Milchkaffee einen leckeren Zitronenkuchen und hier beschließen wir auch bis zum Zielort durchzulaufen. Wir fühlen uns einfach gut, auch wenn es heute der letzte Tag mit Irena und Nora sein werden. Die beiden Kroatinnen fahren morgen wieder nach Hause und so ist das Laufen durch die herrliche Landschaft immer mit etwas Wehmut verbunden. Bergauf sehen wir eine stark humpelnde Spanierin und bitte gleichmal unsere Hilfe an. Die Arme ist gestürzt und hat eine tiefe, klaffende Wunde am Bein. Das Notfallset, dass ich seit 2015 immer mit mir rumschleppe und noch nie gebraucht wurde, hat jetzt seinen großen Auftritt. Jana versorgt das Bein auf fachmännisch und die Spanierin ist mehr als happy🤩. Am Golfplatz von Ciruena vorbei gehts auf die letzten Kilometer durch die hügelige Landschaft mit jetzt wenigen Hopfenfeldern und unzähligen Kartoffelackern. Gleich am Ortseingang ist eine etwas muffig duftende Kartoffelfabrik und geradeaus gehts in die mittelalterliche Stadt Santo Domingo de la Calzada mit ihrer spätgotischen Kathedrale. Wir sind gegen 13.00 Uhr in der Altstadt, finden ein nettes kleines Lokal, bestellen uns erstmal ein großes Bierchen für den Durst und sind gespannt auf die Hühner von Santo Domingo, aber mehr davon dann morgen.