Tag 2, von Ruhstorf nach Bayerbach (26 km)

Die gestrige Etappe war bei den Temperaturen ganz schön anstrengend und so lagen wir nach einem leckeren Abendessen im Antonius-Hof (rotes Thai Curry mit Gemüse und Hähnchen) und zwei Gläschen Rose recht früh im Bett und schliefen wie die Murmeltiere.
Strahlender Sonnenschein weckte uns am Morgen und nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Bayerbach. Auf der Römerstraße ging’s zügig bis nach Rotthof, die kleine Steigung hinauf zur Siebenschläfer Kirche bereitet keine Probleme und von dort oben konnten wir bei dem heutigen Kaiserwetter die herrliche Bergkette der Alpen bewundern. Lt. Schautafeln erkennt man u.a. Dachstein und Watzmann und der Anblick entschädigt etwas für die abgeschlossene Kirche, in der ein sehr schöner Altar stehen soll. In Rotthof selbst verlassen wir uns auf die Wegbeschreibung eines Dorfbewohners und stehen wenig später orientierungslos in der Pampa. Also wieder zurück und mit Hilfe eines Schlossermeisters finden wir den Weg hoch nach Lindau. Die nächsten 2 Kilometer geht’s schweißtreibend nur bergauf und oben an der Kreuzung machen wir ne kleine Trinkpause. Nach Mitterham treffen wir auf Hans, einen 84 jährigen rüstigen Senior, der im Kloster wohnt und uns bis Tettenweis begleitet. Wir verstehen uns auf Anhieb und so sind die nächsten 30 Minuten sehr unterhaltsam und kurzweilig. An der Benediktinerinnenabtei St. Gertrud verabschieden wir uns und wandern weiter nach Großhabach, wo die erste größere Pause geplant ist. Die Holwinger Stub’n hat geschlossen und so gibt’s auf der Bank vorm Feuerwehrhaus belegte Brote und lauwarmes Wasser aus der Trinkflasche. Leider sorgt der Schweinemastbetrieb um die Ecke nur für eine kurze Rast, denn der Ammoniakgestank vertreibt uns nach wenigen Minuten und so geht’s bergauf in die Weiler Grub und Krennleiten, bevor es wieder bergab nach Karpfham geht. Mittlerweile knurrt nicht nur wieder der Magen, sondern das seit dem Morgen stetige Laufen auf Asphaltstraßen geht tierisch in die Beine. Karpfham selbst hat nicht viel zu bieten, nur die Kirche Mariä Himmelfahrt ist mit seinen spätgotischen Fresken absolut sehenswert und zudem noch einen Pilgerstempel. Der Gasthof „Zum Pfandl“ hat Ruhetag und so geht’s in der Mittagshitze noch nach Singham, wo wir sofort den dort offenen Biergarten am Campingplatz stürmen. Das kühle Weißbier – natürlich alkoholfrei – bei 29 Grad und dazu die leckere hausgemachte Tellersülze mit Bratkartoffeln war genau die richtige Stärkung, die wir brauchten. Nach einem Espresso und mit frischen Kräften ging’s unter der sengenden Sonne auf der Straße nach Schwalm und dann hinunter zum Fluss Rott. Hier sehen wir den Abzweiger zum „Beckenbauer Golf Course“, wir marschieren aber hoch nach Maierhof und weiter nach Asbach, mit seinem Kloster und der barocken Klosterkirche „St. Matthäus“, die zu den schönsten frühklassizistischen Kirchenbauten Bayerns zählt. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall und nach einer kleinen Trinkpause geht’s über die kleinen Weiler Priel, Ruckig und Neugertsham nach Langwinkl, wo wir die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung besichtigen. Zum Glück geht’s jetzt nur noch bergab Bergab zum heutigen Zielort Bayerbach, denn wir hätten ehrlicherweise keinen weiteren Kilometer mehr laufen wollen.

 

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