Bad Waldsee ist ein schmuckes kleines Kurstädtchen mit vielen netten Geschäftchen und einer schönen Seepromenade zum Bummeln und Flanieren. Nach dem gestrigen Besuch der Stiftskirche St. Peter, einem Schwätzchen mit dem Pfarrer und einem Abstecher zum Wasserschloss ging’s zum Abendessen zurück in den „Grünen Baum“. Die Gaststube und Terrasse war proppenvoll, was sicherlich an der bekannten guten Küche liegt. Wir wählten die Tagesempfehlung Schwäbischer Sauerbraten mit Rahmsauce, Rotkohl und Spätzle, dazu ein ungespundenes „Baumbier“ und waren begeistert. Das Bier ist eine süffige leckere Spezialität, von dem man guten Gewissens auch gern mal eins mehr trinkt und so schliefen wir tief und fest wie die Murmeltiere.
Das Frühstück war, wie schon das Abendessen, reichhaltig und sehr gut. Wir schmierten noch 2 Brote für unterwegs und machten uns auf den Weg Richtung Weingarten. Gleich hinter dem Wasserschloss führt der Kreuzweg steil hoch zur Frauenbergkapelle und bringt uns ganz schön aus der Puste. Leider sind einige der sehr schönen Kreuzwegstationen mit Farbe und dummen Parolen beschmiert, worüber man nur den Kopfschütteln kann. Die Kapelle ist leider verschlossen und so laufen wir durch Wohngebiet zum Friedhof. Hier ist anscheinend ein beliebter Lauftreff, denn es wimmelt nur so von Joggern und so treffen wir immer wieder Läufer auf dem breiten Waldweg südwärts und später auf schönen Feldwegen durch die Flur. Eigentlich müßte man lt. Führer die herrliche Alpenkette sehen, nur bei den heutigen tiefhängenden Regenwolken ist das leider Wunschdenken. Zum Glück ist´s aber noch trocken und so marschieren wir auf kleinen Teersträßchen entlang von Kuhweiden nach Dinnenried, Gwigg und Gambach. Die kleinen Weiler bieten neben romantischer Idylle nicht wirklich viel und so geht´s hinter dem Weiler Engenreute an einer mächtigen Linde auf einem Schotterweg in den Bergatreuter Forst und bergab zur Sprengstein-Hütte. Bis auf 2 Pilzsammlern sehen wir keine Menschenseele und bei der Hütte, die malerisch an einer kleinen Waldwiese liegt, ist für uns der ideale Platz für eine kleine Trinkpause. Die nächsten Kilometer im Forst verlaufen durch dickes Gestrüpp entlang eines kleinen Baches, es geht immerzu bergauf und bergab bis zur Wolfegger Ach. Der kleine Anstieg hoch nach Köpfingen meistern wir zwar mit links, aber das Allgäuer Voralpenland verlangt schon nach Kondition und Ausdauer. Ständig geht’s rauf und runter und so ist die Einkehr im Gasthof „Frohe Aussicht“ eine willkommene Abwechslung. Der Wirt kocht seiner Meinung nach den besten Schweinsbraten außerhalb Bayerns und das muß getestet werden. Das Schweinchen ist wirklich nicht umsonst gestorben, der Braten ist weltklasse und so geht´s später gestärkt bergab, immer mit Blick auf die mächtige Basilika St. Martin, nach Weingarten. Die reichlich mit Fresken, Wandbildern und der wertvollen Orgel von Josep Gabler ausgestattet Basilika ist die größte Barockkirche Deutschlands und auf jeden Fall einen Besuch wert. Nach dem Besuch des Klosters und der Kirche laufen wir die unzähligen Stufen hinunter zum Rathausplatz und schon macht sich Gabis Knie wieder bemerkbar. Zum Glück entdecken wir eine kleine, aber proppenvolle Eisdiel und bestellen gleichmal nen doppelten Espresso bzw. einen „kleiner“ Eisbecher. Für´s Knie gibt´s Voltaren und nach dem kurzen Stopp marschieren wir weiter Richtung Ravensburg. Weit ist´s ja nicht mehr, nochmals geht’s durch einen lichten Wald bergauf zu einer Kreuzigungsgruppe, dann durch Wiesen und Felder am Lanzenreuher Weiher vorbei zum Weiler Albertshofen und hinab nach Ravensburg, wo wir gegen 16.00 Uhr einlaufen.
Nach so grosser Anstrengung habt ihr es nun geschafft und das ersehnte Ziel erreicht. Großen Respekt
dafür. Nachdem ihr auch mit einigen Wetterkapriolen kämpfen musstet. Tolle Leistung viele liebe Grüße
Manfred und Sonja.