Von Sachrang nach Walchsee
Leider nichts Neues an der Wetterfront: Regen, Regen und nochmals Regen. Nach einem zünftigen Frühstück stapfen wir in voller Regenmontur Richtung Wildbichlalm. Heute mit dabei ein Kamerateam des Bayrischen Fernsehens, die einen kleinen Beitrag über uns Herzpatienten inkl. der geplanten Alpenüberquerung senden möchten. Allerdings nehmen die „Weicheier“ schon nach wenigen Kilometern reißaus und lassen uns mit Petrus alleine. Aber bei dem Sauwetter wills ihnen auch keiner verdenken!!! Tapfer wandern wir auf einem Forstweg wie die begossenen Entlein – in der sicherlich sehr schönen Landschaft – bergauf bis zur Wildbichlalm. Bei dem Regen gibt´s jedenfalls außer ein paar Kühen auf den Almweiden nicht wirklich viel zu sehen und so manches Rindvieh schaut uns mehr als mitleidig nach. Die Alm hat wegen „Reichtums“ geschlossen und so fällt die erhoffte Brotzeit in der warmen Stube leider aus. Mit knurrenden Magen geht´s weiter zum Berggasthof „Schöne Aussicht“ nach Rettenschöss. Zur Freude aller lässt der Regen merklich nach, die Sonne wagt sich so langsam heraus und zum ersten Mal sehen wir das Kaisergebirge mit dem Zahmen Kaiser in voller Pracht. So schön der Anblick auch ist, jetzt heißt es nochmals aufgepasst. Der Abstieg zum Gasthof hinunter ist steil, geröllig und rutschig und keiner will sich noch kurz vor der Mittagsrast die „Haxn“ brechen bzw. auf die Nase fallen. Zur Belohnung gibt´s im Berggasthof eine leckere Kartoffelsuppe mit Würstl und ein kühles Weißbier. „Herz was willst du mehr“ und nach einer kleinen Siesta brechen wir mit neuen Kräften hoch Richtung Wandberg auf. Der Anstieg ist kein großes Problem, wir kommen gut auf dem schönen Waldweg voran und erreichen bald die Burgeralm. Die Alm ist leider geschlossen, aber auf der Sonnenterasse lässt sichs gut faullenzen und schon bald hält jeder ein kleines, wohlverdientes Nickerchen. Nach knapp 45 Minuten und viel zu früh heißt es Aufbruch, schließlich will der kleine „Hügel“ namens Brennkopf noch bezwungen werden. Von hier steigen bzw. rutschen wir auf einem Bergpfad eine Kuhweide hinunter Richtung Walchsee und dabei gilt es immer wieder mal ein Rindvieh elegant zum umgehen, dass uns den schmalen Weg versperrt. Unversehrt erreichen wir aber alle den Forstweg, auf dem es nun nur noch bergab nach Walchsee geht. Der schöne Anblick des Hochmoors „die Schwemm“ ist zwar auf dem langen „Hatsch“ zum Zielort toll, trotzdem ziehen sich die letzten Kilometer wie Kaugummi und wollen einfach nicht enden. Mit qualmenden Socken und müden Beinen erreichen wir leicht „dehydriert“ unser heutiges Nachtquartier in Walchsee. Der Wirt erwartet uns schon und nach einer herzlichen Begrüßung schenkt er uns sofort ein kühles „Helles“ für den Durst ein. Wenn das mal kein Empfang ist!!!