Der gestrige Abend in der Herberge La Cabourne war lustig und äußerst gesellig. Pünktlich um 19.00 Uhr wurde im großen Speisesaal das Pilgermenü aufgetragen und eine hungrige und durstige Pilgerschar aus Frankreich, Irland, Österreich, Japan ….. kurzum aus aller Herren Länder stürzte sich auf`s Essen. Es wurde viel geratscht, gelacht und wie es sich schnell herausstellte, hatten nur wir am ersten Tag gewisse Orientierungsschwierigkeiten?. Das sorgte dann doch an den Tischen für ein gewisses Schmunzeln und wir waren im Handumdrehen bekannt.
Neben Linsensalat gab es Würstchen, Schweinebauch und Rosmarinkartoffeln, danach Käse und Schokokuchen. Alles reichlich und sehr lecker. Der Rotwein war trinkbar und gegen 22.30 ging`s ins Bett. „Hülsenfrüchte am Abend“, mehr muss man wohl nicht sagen!. Dazu kamen noch die Schnarchorgien einiger Pilger und somit war an Schlaf wenig zu denken.
Der starke Frühstückskaffee war zum Glück genau das Richtige um einigermaßen wach und munter zu werden, dazu wie immer Altbaguette, Marmelade und zur Abwechslung ein echt guter Naturquark mit Nüssen. Der Wetterbericht versprach für heute keinen Regen und nach dem Abstempeln der Pilgerpässe an der Rezeption brachen wir gegen 8.30 Uhr nach Monistrol auf. Die Morgenluft ist herrlich frisch und so geht’s zügig auf Wiesen und Feldwegen hoch zum schmucken Weiler Rochegude. Hier an der Chapelle Saint-Jacques auf fast 1000 Meter Höhe haben wir einen wunderbaren Blick über die Schlucht der Aller und auf die bewaldeten Berge der Haut-Loire. Ein Trampelpfad führt von hier steil durch einen lichten Bergwald hinab ins Tal und der wurzeldurchzogene, geröllige Steig erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Kurz hinter dem Weiler Pratclaux sehen wir mal wieder vor lauter Quatschen den Abzweiger und die Wegschilder nicht und laufen prompt in die falsche Richtung. Nur ein beherzter Pfiff aufmerksamer Pilger verhindert Gott sei Dank die Mehrkilometer, da haben wir echt Schwein gehabt?. Wir müssen einfach besser aufpassen !!!
Nach wenigen hundert Metern sind wir in dem kleinen Ort Monistrol-d’Allier und genehmigen uns in der Dorfbrasserie erstmal einen Milchkaffee. Die belegten Baguettes mit Hausmacherwurst sind eine Wucht und nach einer kurzen Pause gehts hoch nach Le Verrat.
600 Höhenmeter sind jetzt auf den nächsten 2,5 km zu bewältigen und beim Aufstieg ist unser Drehzahlmesser nicht nur einmal im roten Bereich. Schritt für Schritt kommen wir langsam aber sicher immer höher und legen an der Kapelle Saint-Madelaine nochmals eine kurze Trink/Verschnaufpause ein. Nach knapp 90 Minuten sind wir endlich oben auf dem Plateau der „Margaride“ und genießen die grandiose Aussicht. Hier oben pfeift ein kühler Wind und so suchen wir nach all den Strapazen erstmal ein geschütztes Plätzchen für die Mittagspause. Hinter einer Steinmauer entdecken wir einige bekannte Gesichter und kurzerhand leisten wir ihnen Gesellschaft. Wir futtern unsere belegten Brote und nach einer Runde Bauernsalami eines spendablen Pilgers folgt ein erholsames Nickerchen. Ausgeruht geht’s auf dem Höhenkamm bis nach Saugues und von weitem sehen wir schon die imposanten und riesigen Holzskulpturen der Stadt. Die Figur der Bestie von Gévaudan schaut mehr als grimmig auf das Örtchen hinunter und diente als Vorlage für den Kinofilm „Der Pakt der Wölfe“ mit Jean Reno. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir das Chambres d’Hōtes L’Etape, unser heutiges Nachtquartier. Christiane erwartet uns schon und nach einer herzlichen Begrüßung schenkt sie uns sofort ein kühles Helles für den Durst ein. Wenn das mal kein Empfang ist !!!
Endlich hab ich Zeit, in Ruhe bei Euch reinzuschauen…..muss sagen, diese Etappe fängt ja erfreulich heiter an 🙂
Grad mal lausige 2 Tage unterwegs und da schon 5 km Extrastrecke genommen .. nix draus g’lernt….am nächsten Tag blind vorwärtsstürmend gleich nochmals in die Irre ?
Was zum Teufel war das für ein Thema, das Euch derartige Kurzweil bereitete ?
Uschi`s Kerzerl in allen Ehren, aber da braucht’s wohl schon diesen riesigen hölzernen Kronleuchter…:))
Hallo liebe Herzbrüder,
Ihr seid ja schon wieder voll bei der Sache! Weiter so – aber nicht so viel ratschen, das spart Zeit und Kräfte. Viel Glück und vor allem angenehmeres Wetter als letztes Jahr für den weiteren Verlauf.
Endlich habe ich wieder meine unterhaltsame Abendlektüre, da freue ich mich schon seit 11 Monaten drauf!
Liebe Grüße, Ulla
Hubertus, Deine Uschi ist eine freche Matz….. Euer Bericht war wieder hochinteressant, dass Pilger aus Europa, Süd- und Nordamerika kommen, ist ja normal, aber aus Japan? Schon erstaunlich! Für die heutige Route wieder alles Gute !!!! Herzlichen Gruß, Evi
Was les ich denn da: kurz an einem weiteren Umweg vorbei geschrappt! Bei Hubertus hab ich ja noch halbwegs Verständnis mit einer uralten Linse im Auge, aber bei euch Gerd und Heinz? Frauen, die soviel ratschen, nennt man „Waschweiber“ und euch? Ich zünd ein Kerzerl heut in Emmering für einen besseren Durchblick. ?