Tag 10, von Fribourg nach Autigny (22km, 550 HM ⬆, 500 HM ⬇)

Der gestrige Abend war spitze.
Immer auf der Suche nach typischer Schweizer Landsmannskost blieben wir im Café du Midi hängen, denn hier soll es angeblich das beste Käsefondue in Fribourg geben. Ob das wohl stimmt?, und so saßen wir voller Vorfreude und mit großen Erwartungen gegen 18.30 Uhr in der netten Stube. Ein großer Kessel mit Käsefondue, Berge von Weißbrot, kleinen Kartoffeln, dazu der leichte Weißwein „Fully“ wurde aufgetragen und wir wurden nicht enttäuscht. Es schmeckte einfach großartig. Viel später saßen wir satt und zufrieden auf der Terrasse des Cafe’s und ließen den Ruhetag gemütlich ausklingen.
Schlemmen bis wir platzen

Schlemmen bis wir platzen

Vom morgendlichen Lärm der Schulklassen geweckt, die auf den Fluren lärmend herumrannten, Waschräume und Toiletten stürmten, sowie den Frühstücksraum überfallartig belegten, ging es nach einem bescheidenen Frühstück Richtung Autigny.
Wir ziehen los, mit ganz großen Schritten

Wir ziehen los, mit ganz großen Schritten

Der Wettergott ist uns heute wohlgesonnen. Wir marschieren flott durch die Stadt und stürmen etwas übermüdig den ersten steilen Anstieg hoch nach Villars-sur-Glâne. Jetzt rächt sich das gestriges Lotterleben, wir pumpen und keuchen als wir endlich die Anhöhe erreichen. Erstmal durchschnaufen und ein kleines Päuschen einlegen, wir sind ja nicht auf der Flucht und so genießen wir den fantastischen Blick auf Fribourg, sowie die in der Ferne liegenden schneebedeckten Gruyère Berge.
Runter kommt man immer

Runter geht`s immer

Im Dorf St. Apolline überqueren wir auf der bekannten Steinbrücke den Fluss Glâne. Die alte, verwunschene Brücke steht mitten in einem prächtigen Linden und Kastanienhain und ist einfach nur schön. Ein toller Platz für einen Vormittagssnack, aber
Welcome to the jungle

Einsam im Walde

 

wir müssen weiter, wollen wir doch unbedingt noch heute die Zisterzienser-Abtei Hauterive besichtigen. Dafür haben wir sogar einen Umweg eingeplant, aber wir finden keine Wegweiser und trotz modernster Technik (Garmin) ist der Weg einfach nicht zu finden. Schade.
Aus vergangenen Tage

Steinbrücke St. Appoline

Kann man das noch Weg nennen?

Kann man das noch Weg nennen?

Generell ist heute die Wegbeschreibung nicht gerade die Beste und Auskünfte der heimischen Bevölkerung sind trotz unseres Sprachgenies Hubertus unbrauchbar. Wir finden aber immerhin die Kapelle Sacré-Coeur de Jésus, die schon von weitem auf dem kleinen Hügel zu sehen ist und im Inneren eine imposante Jesusstatue besitzt. Aber sind wir ehrlich, jedes blinde Huhn hätte die Kapelle gefunden und sie ist definitiv kein Ersatz für das Kloster.
Halleluja

Halleluja

Kapelle Sacré-Coeur de Jesus

Kapelle Sacré-Coeur de Jesus

Enttäuscht machen wir also erstmal Mittag im kleinen Weiler Posat und bei unserem Tempo, 14 Kilometer in 3 Stunden, ist das auch dringend nötig. Den Dorgasthof finden wir komischerweise sofort 🙂 und so sitzen wir wenig später auf der kleinen Terrasse. Die Küche ist über die Grenzen hinaus für seine fantastischen Hähnchen mit Pommes im Weidekörchen bekannt, und so lassen wir uns nicht zweimal lumpen. 3 Hendl mit Fritten, dazu ein kühles Bierchen. That’s it !!!
Pilgerbruder Heinz

Pilgerbruder Heinz

A Maß und a hoibs Hendl, bitte

A Maß und a hoibs Hendl, bitte

Nur einen Steinwurf vom Gasthof liegt die Kapelle von Posat, in der es den Pilgerstempel gibt. Dem Quellwasser hier wird eine wunderbare Heilkraft zugeschrieben und so trinken wir reichlich. Bei der Völlerei kann’s ja wahrlich nicht schaden.
An den Bergketten türmen sich mittlerweile mächtige Gewitterwolken und ziehen direkt auf uns zu. Also Beine in die Hände und auf nach Autigny. Die 5 km werden im Eiltempo zurückgelegt und auf den letzten Rillen erreichen wir trocken unser heutiges Quartier bei Madame Schneider, die uns schon herzlichst erwartet.
Puh da kommt man ganz schön ins Schwitzen

Puh da kommt man ganz schön ins Schwitzen

Da braut sich schon wieder was zusammen

Da braut sich schon wieder was zusammen

3 Gedanken zu “Tag 10, von Fribourg nach Autigny (22km, 550 HM ⬆, 500 HM ⬇)

  1. Die Zisterzienser Abtei nicht gefunden? Ihr wart wahrscheinlich zu schnell, oder ich hätte mit dem GPS unterstützen müssen.

    • …oder habt ihr geschummelt und eine Abkürzung genommen? Der Jakobsweg führt auf dem Chemin de l’Abbaye „unverfehlbar“ an der Pforte des Klosters vorbei.

      • Jetzt habe ich doch mal nachschauen müssen. Der Weg zum Kloster ist als Variante im Führer erwähnt. Ihr seid nach dem Bois-de-Monterban geradeaus direkt nach Posieux gelaufen. Links wäre es zum Kloster gegangen. Also in diesem Fall „nicht geschummelt“!

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