Tag 7 – von Lechbruck nach Marktoberdorf (27 km)

Der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Dicke schwarze Regenwolken, die Landschaft vom Nebel verhangen. So entschließen wir uns gleich nach dem Frühstück für die Regenkleidung und machen uns auf Richtung Auerberg. Als Gastpilger wird uns heute Hans-Peter begleiten, ein Freund aus der Herzsportgruppe Höhenried. In Lechbruck wird noch die Apotheke von Heinz geplündert und alles an Blasenpflastern aufgekauft. ?
Aufbruch

Aufbruch!!!

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Begossene Pudel…

So stapfen wir wie die begossenen Entchen durch die Landschaft, mit Sicherheit auf grandiosen Wegen, die wir aber in den ersten Stunden vor lauter Regen nicht sehen. Erst in Bernbeuren, nach Stempeln unserer Pilgerpässe wird es trockener und so machen wir uns auf zur Feuerstein Schlucht.
Pilgerstempel

Pilgerstempel

Hier lernen wir supernette Straßenbauer kennen, die nur für uns einen Schotterstreifen auf den aufgeweichten, frischen Aushub schütten, damit wir den Weg sauber und trocken queren können. Das nennen wir Hilfsbereitschaft. ?

"Unsere" Kiesbrücke

„Unsere“ Kiesbrücke

Die Feuerstein Schlucht entpuppt sich als wildromantisch, aber auch echt gefährlich. Durch den Regen ist der Weg, der fast ausschließlich mit Wurzeln durchzogen ist, rutschig und glatt. Hier müssen wir höllisch aufpassen.Wir hören schon die Glocken der St. Georgs Kirche auf dem Auerberg, freuen uns aufs Mittagessen, da sehen wir den Anstieg des „Jägersteigs“.
Die Quälerei beginnt...

Die Quälerei beginnt…

Ein langer, steiler Steig mit viel Wurzelwerk, der uns echt zu schaffen macht. Wir quälen uns langsam, aber stetig hinauf, den Puls bis zum Anschlag. Mit hängenden Zungen erreichen wir die Auerberg Kirche St. Georg, holen uns den Pilgerstempel und es geht schnurstracks ins Wirtshaus. Hier ruhen wir erstmal unseren alten, müden Knochen aus und erholen uns von den Strapazen.

6h

Rindvieh voraus!

Der Weg nach Stötten ist abwechslungsreich und führt durch Wiesen, Wälder aber immer wieder mal auch auf Teerstraßen.
Abkürzung!

Abkürzung!

Im Ort selbst holen wir uns in der St. Peter und Paul Kirche den Stempel und wandern dann durch’s Moor nach Burk. Schon nach kurzer Zeit kämpfen wir uns durch brusthohes Schilfgras, feuchte Wiesen und breite Wassergräben. Das koste nicht nur Kraft, sondern auch immens viel Zeit, die wir heute auf den letzten Kilometern benötigen. Auf den Sumpfwiesen selbst blühen Wollgrass und verschiedene Orchideenarten und so sind die letzten Kilometer nach Marktoberdorf (leider wieder auf Teer) zu verschmerzen.

Sumpfwiesn

Sumpfwiesn

Ein Rehbock amüsiert sich noch beim Anblick von uns vier abgekämpften Pilgern beim Anstieg des letzten Hügels und so laufen wir mit schweren Beinen in Marktoberdorf ein. Gott sei Dank ist unser Quartier gleich am Ortsanfang, heute: vier Betten auf 16 Quadratmetern! Das wird wieder mal „eine ruhige Nacht“.?
Haben fertig... puh

Haben fertig… puh

3 Gedanken zu “Tag 7 – von Lechbruck nach Marktoberdorf (27 km)

  1. So, habe jetzt erst mal alle Eure Tage nachgelesen und staune nicht schlecht, wie Ihr trotz manch widriger Umstände frohen Mutes weiterschreitet. Ist wirklich inspirierend und läd ein, zum Mitlaufen. Euch Burschen viel Spaß und ich werde Euch jetzt regelmäßiger verfolgen. Hoffe, die Füße heilen schnell. Herzlicher Gruß Ulli Muschkiet

  2. Guten Abend Ihr 3 – 4 nassen Entlein :))
    Alle Achtung…der Himmel gab sich nun wirklich jede erdenkliche Mühe Euch zu stoppen…aber Ihr seid eisern bei der Stange geblieben, habt auch heute Eurer Ziel erreicht und somit die erste Woche mit Bravour gemeistert! !
    Bestimmt fühlt Ihr Euch morgen früh viel leichter…immerhin ist ein Drittel schon geschafft 🙂

    Habt Ihr schon gegenseitig kleine/große Veränderungen notiert? Seid Ihr nach den gemeinsamen Tagen lockerer oder eher straffer organisiert? Braucht’s noch Erklärungen untereinander?
    Habt Ihr schon erste Erkenntnisse was Euer Gepäck betrifft?
    Was ist zu viel, was fehlt und was ist komplett überflüssig?

    Und: Tragt Ihr die Technik für den Blog eigentlich abwechselnd…so’n Laptop wiegt ja auch noch ein Kilo samt Ladekabel.

    Ich freu mich sehr darüber, Euch quasi hier mit begleiten zu können und beneide Eure Gast-Pilger :)…ich wär echt gern mit von der Partie!

    Liebe Grüße an die Schilfschleicher und Rehbock-Erheiterer,
    Ros

  3. Hallo, ihr lieben „Pilgerbrüder“
    ihr seid sooo tapfer – jetzt darf Petrus doch wirklich mal wieder die Sonne für euch scheinen lassen.
    Viel Kraft und Spaß weiterhin.
    Liebe Grüße
    Elli

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