In den kleinen Gässchen und Straßen von Almaden de la Plata staute sich gestern die Bruthitze und so hielten wir es wie alle Andalusier: erst Siesta, anschließend ein Bierchen in der Bar um den isotonischen Haushalt wieder aufzufüllen und nach einer kurzen Supermarktrunde lecker Abendessen in der Casa Concha. Mit dabei Scott, Doris, Heide, Helene und ein etwas schweigsamer Engländer, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Das Casa Concha kann man nur empfehlen, war unser Zimmer schon top, das Essen war noch besser. Lecker Schnecken in Tomatensauce, Eintopf mit Schweinsbäckchen, Milchreis und dazu ein süffiger Rotwein, der für eine angenehme Bettschwere sorgte.
Frühstück gab’s in der kleinen Bar Moreno und gegen 9.00 Uhr machten wir uns auf den Weg, der gleichmal bergauf und an der Stierkampfarena vorbei in kleines Seitental mit alten Olivenbäumen und riesigen Kaktusfeigen führt. Auf sandigem Weg kommen wir durch die schöne hügelige Landschaft mit unzähligen Steineichen und treffen an einer größeren Suhle auf die erste freilaufende schwarze Schweineherde, die ihre schwarze Hautfarbe hauptsächlich von den Eicheln, die sie mit Vorliebe fressen, haben. Die Schweinchen sind recht neugierig und so sind wir eine zeitlang von Sauen und Ferkeln umringt, die aber bald ihr Interesse an uns verlieren 7nd sich aus dem Staub machen. Ganz anders der spanische Mastiff, der knurrend und bellend das parkähnliche Grundstück der Finca La Postura bewacht und uns misstrauisch bis zum Viehgatter verfolgt. Dort gehts erst auf einem steinigen Pfad hoch und am Hang entlang von Zistrosen und teils hüfthohen Schopflavendel bis zu einer Schotterstraße, wo wir wieder auf eine Dehesa (= beweidete Eichenhaine) mit freilaufenden Schweinen und Ziegen treffen. Die Landschaft ist auch heute einfach umwerfend und so bummeln wir auf Grund der vielen Eindrücke mehr als wir wandern. An einem kleinen Teich vorbei, gelangen wir zum Arroyo Mateos, wo es steil bergauf auf einen Höhenkamm geht und der uns mal richtig zum schwitzen bringt. Obwohl wir schon wieder auf 30 Grad zusteuern, bringt der leichte Wind doch Abkühlung und nach einer kurzen Mittagsrast treffen wir in einer Senke auf eine halbwilde Pferdeherde, die erst friedlich unter den Bäumen grast und dann aber mit Karacho uns entgegen galoppiert. So schön der Anblick ist, mulmig wird uns schon und so machen wir uns schnell aus dem Staub. Die letzten wenigen Kilometer laufen wir immer leicht bergauf nach El Real de la Jara, dass in der Mittagshitze menschenleer und verwaist daliegt. Mit dem richtigen Riecher finden wir aber die einzig geöffnete Bar Cultural, die nicht nur Kaltgetränke in ausreichender Menge anbietet sondern auch leckere Tapas anbietet. Pilgerherz was willst du mehr!!!
Schöne Landschaft, warmes Wetter, gutes Essen und Trinken, warum bin ich hier und nicht dort? 😢
Lieber Gerd,es macht immer viel Freude, Deine interessanten Reiseberichte zu lesen!Ich wünsche euch weiterhin nette Begegnungen, viel Spaß auf eurem Weg und allzeit gutes Pilgerwetter!viele Grüße, Kerstin