Tag 17, von Castrojeriz nach Fromista (26,4 km)

Nach dem wir gestern relativ schnell unser Hotel fanden und unser Zimmer bezogen, machten wir uns im Anschluss auf die Suche nach Eßbarem. Wie ausgestorben kam uns Castrojeriz vor und da die wenigen offenen Bars nur Trinkbares und Kartoffelchips anboten, war Schmalhans Küchenmeister. Das Abendessen in der Posada riss uns nicht gerade vom Hocker und so trafen wir uns gegen 8:00 Uhr mit Enrico und Nina in einer kleinen Bar und hatten einen lustigen, geselligen Abend. Gegen 22:00 war Feierabend und wir fielen todmüde ins Bett. Nach einem guten Frühstück brachen wir am Morgen nach Itero de la Vega auf. Zum Glück ist es heute früh angenehm kühl und so laufen wir die nächsten 2,5 Kilometer direkt auf einen Tafelberg zu, der mächtig wie eine Wand vor uns aufragt. Die kommenden 1,5 Kilometer bei 12-14 % Steigung haben es wirklich in sich und oben an der Schutzhütte angekommen gibts nicht nur einen fantastischen Rundblick sondern auch eine ausgiebige Trinkpause. Nach wenigen hundert Metern gehts wieder steil bergab und wo wir einen wunderschönen Blick auf die Meseta haben. Bis nach Itero de la Vega laufen wir noch ca. 1 Stunde auf schönen Feldwegen durch Getreide- und Sonnenblumenfelder, aber dort erleben wir in der Dorfkneipe unser blaues Wunder. Die Wirtin hoffnungslos überfordert, die spanischen Rentner schon gut beim Schnaps und wir etwas ratlos mittendrin. Kurzerhand beschließt Rosa, die sich hinter der Theke wirklich kein Bein rausreißt, nur noch Getränke zu verkaufen und alles Eßbares nicht mehr anzubieten. Wir machen auf der Stelle kehrt und beschließen die insgesamt 20 Kilometer bis Boadilla del Camino durchzulaufen. Die nächsten 5 Kilometer sind stetig ansteigend, es geht auf schönen Feldwegen durch die Tierra de Campos, eine karge Landschaft mit Kegelbergen die ausschauen wie Fingerhüte. Die Landschaft bleibt bis Boadillo weiterhin schön, nur wird die Wegebeschaffenheit auf den kommenden 5 Kilometern steinig, geröllig und geht richtig in die Waden bzw. Füße. In Boadillo finden wir im Hostel Rural eine nette kleine Bar, gute Bocadillos und endlich mal vernünftigen Kaffee. Hier treffen wir auch Frank, Svenja und Edu die aber, nach ihrer „kleinen“ Weinprobe gestern Abend nicht so richtig fit wirken. Wir beschließen aufzubrechen und die letzten knapp 6 Kilometer entlang des Kanal von Kastilien laufen sich richtig gut. Der Wind rauscht durch die Baumallee entlang des Flusses und sorgt für die nötige Abkühlung bei jetzt doch wieder 28 Grad, Fischreiher steigen am Uferrand auf und ein Angler holt aus Reusen Flusskrebse. Das macht schon wieder Appetit und kaum in Fromista angekommen, steuern wir die erstbeste Kneipe an und ordern gleichmal das Menü del dia.

 

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