Das Dörfchen O Cebreiro war gestern Nachmittag bei Dauerregen und Eiseskälte glatt ausgestorben. Kein Mensch war auf den Straßen zu sehen, jeder Pilger verkroch sich irgendwo in sein warmes „Nest“ und so gab´s eigentlich nur zwei Optionen: Heinz hatte sich entschieden nach der heißen Dusche eine Runde zu pennen, während ich die Dorfkneipe aufsuchte um vielleicht einige Pilger zu treffen. Die Schenke war gut besucht, am offenen Feuer des Kamins saßen einige Pilger und so philosophierten wir wenig später bei einem schönen Glas Wein über Gott und die Welt, aber auch warum wir uns in Spanien den Arsch abfrieren und fast täglich absaufen, während zu Hause schon seit Wochen die Sonne lacht. Letztendlich waren wir uns aber alle einig, dass auch wochenlanges Schlechtwetter zum Pilgern gehört und wir uns den Camino davon auf keinen Fall vermiesen lassen.
Trotz des Mistwetters wollten wir auf jeden Fall in die abendliche Pilgermesse. Die Dorfkirche Santa Maria ist die älteste Pilgerkirche am Jakobsweg und berühmt durch ein von der kath. Kirche anerkanntes Hostienwunder (hier wandelte sich nämlich Brot und Wein während einer Eucharistie in das Fleisch und Blut Christi). In der kleinen Kapelle steht dieser besagte galicische Heilige Gral und jedes Jahr findet zum Gedenken am 8./9. September eine große Bergwallfahrt statt.
Punkt 19.00 Uhr waren wir in der Kirche und der Priester Antonius hielt eine so bewegende Pilgermesse, dass viele Pilger Tränen in den Augen hatten. Zum Pilgersegen stellten wie uns Pilger in einem großen Kreis um den Altar, der Priester nahm dann jeden in den Arm, gab ihm den Segen und einen kleinen Stein als Symbol der Liebe Gottes. Dies war mit Abstand die ergreifendste und schönste Pilgermesse auf dem Camino, die wir bis jetzt erleben durften.
Nach dem Gottesdienst gingen wir zum Abendessen in´s Gasthaus und während es draußen immer noch Bindfäden regnete, saßen wir in der warmen Stube und hatten mit Margarete, Paul und anderen Fahrradpilgern einen sehr schönen und lustigen Abend (das Pilgermenü war der Rede nicht wert). Den Jakobsweg aus der Sicht von Bikern erzählt zu bekommen war richtig unterhaltsam, spannend und nach meheren Runden Pacharán kamen wir erst spät ins Bett.
Die ganze Nacht hatte es so stark geregnet, dass der Hausflur unserer Herberge am Morgen unter Wasser stand. Der obligatorische Blick aus dem Fenster versprach auch nichts Gutes, dicke Regenwolken hingen am Himmel und schon nach einem sehr bescheidenen Frühstück bekamen wir die erste kostenlose Dusche.
Punkt 19.00 Uhr waren wir in der Kirche und der Priester Antonius hielt eine so bewegende Pilgermesse, dass viele Pilger Tränen in den Augen hatten. Zum Pilgersegen stellten wie uns Pilger in einem großen Kreis um den Altar, der Priester nahm dann jeden in den Arm, gab ihm den Segen und einen kleinen Stein als Symbol der Liebe Gottes. Dies war mit Abstand die ergreifendste und schönste Pilgermesse auf dem Camino, die wir bis jetzt erleben durften.
Nach dem Gottesdienst gingen wir zum Abendessen in´s Gasthaus und während es draußen immer noch Bindfäden regnete, saßen wir in der warmen Stube und hatten mit Margarete, Paul und anderen Fahrradpilgern einen sehr schönen und lustigen Abend (das Pilgermenü war der Rede nicht wert). Den Jakobsweg aus der Sicht von Bikern erzählt zu bekommen war richtig unterhaltsam, spannend und nach meheren Runden Pacharán kamen wir erst spät ins Bett.
Die ganze Nacht hatte es so stark geregnet, dass der Hausflur unserer Herberge am Morgen unter Wasser stand. Der obligatorische Blick aus dem Fenster versprach auch nichts Gutes, dicke Regenwolken hingen am Himmel und schon nach einem sehr bescheidenen Frühstück bekamen wir die erste kostenlose Dusche.
Nach Lińares gibt es lt. Führer einen älteren, schöneren Weg und so laufen wir im Regen erst den Wald berghoch und dann am Höhenkamm entlang. Die Aussicht ist trotz des Wetters gut. Dicke Regenwolken hängen tief in den Bergen, es riecht auf den Waldwegen ungemein würzig und die Ruhe hieroben sucht seinesgleichen. Zum kleine Dörfchen Linares führt dann ein Schotterpfad hinunter und die nächsten Kilometer auf morastigen Feldwegen direkt unterhalb der wenig befahrenen Staatsstraße laufen sich trotz Matsch und Dreck ganz gut. Dann geht´s steil hoch auf die Passhöhe San Roque (1270 Hm) und hier reißt die Wolkendecke endlich auf und wir haben eine super Aussicht auf die galicischen Berge. Dicht bewaldet Berghänge, riesige Weiden mit massigen Rindern, die Sierra de Rañadoira erinnern vom Landschaftsbild ein wenig an Irland. Die steilen Weiden sind mit Hecken und Steinmauern begrenzt und das Wetter ist sicherlich ähnlich regnerisch. An hier geht´s bis nach Padornelo immer bergauf und bergab, dann aber richtig steil hoch ins Dorf Alto do Polo. Hier ist nicht nur der höchste Punkt des galicischen Jakobsweges (1337 Hm) sondern zum Glück auch eine winzige Dorfkneipe. Der knuffige Wirt serviert nicht nur einen vorzüglichen Kaffee und eine leckere Thunfischpastete, sondern erzählt auch gleich die „Story“, dass sich seit 2 Tagen ein Braunbär in der Gegend rumtreibt. „Was für ein blöder Scherz“ ist unser erster Gedanke, aber als er den Bericht der aktuelle Tageszeitung uns Pilgern zeigt und zum Lesen gibt, wird uns doch mulmig. Bange machen gilt nicht und so mager wie wir sind?, wird der Bär uns schon nicht fressen. Also auf nach Fonfria! Es geht jetzt immerzu abwärts und das Laufen im Regen, noch dazu auf den schmierigen und rutschigen Wegen macht nicht wirklich Spaß. Die Hosenbeine sind mittlerweile bis oben dreckbespritzt, die Schuhe voller Schlamm und so erreichen wir gegen 16.00 Uhr unseren heutigen Zielort Triacastela. Unser Quartier finden wir ohne größere Umwege, das Zimmer ist picobello sauber, aber heute fällt das Bierchen aus. Wir sind vom Regen durchgeweicht, dreckig und somit ist erstmal Materialpflege angesagt. Der wohlverdiente isotonische Pilgertrunk muss heute warten!!!
Halllo Gerd,
danke für die anschaulichen Berichte eurer Pilgertage
in so unterschiedlichen Ebenen und Aspekten; dank
auch dir Heinz für die dazu passenden Fotos.
Jetzt schon Anerkennung und Respekt eurer Leistung
der vergangenen Wochen.
Ich wünsche für die letzten 8 Tage des Weges gesunde
Füße,angenehmes Wetter sowie ein besinnliches,
geglücktes Pilgern.
herzl. Grüße
Hape