Nach einer ausgedehnten Siesta ging’s noch vor dem Abendessen auf Tour durch Viana. Die Altstadt mit ihren vielen kleinen Gassen und mittelalterlichen Häusern will entdeckt werden und so besichtigten wir die Ruine der Kirche San Pedro, die wunderschöne Kirche Santa Maria und staunten nicht schlecht über die Geschichte des spanisch-italienischen Feldherrn Cesare Borgia. Dieser war so grausam und skrupellos, dass man ihn nicht in der Kirche sondern vor dem Portal begrub. Soviel Kultur macht bekanntlich hungrig, und so wurde der gekaufte Machego-Käse bei einem Gläschen Weißwein gleichmal in einer kleinen Weinbar verputzt. Hier trafen wir auch Angelika, Sarah, sowie Pilger aus Kanada und Rumänien und zusammen ging’s zum Abendessen in eine nette Sideria. Das Pilgermenü klang verlockend und so bestellten wir Zucchinicremesuppe, Salat, gegrillte Lammchops und Mangomousse. Das Essen war gut, die Unterhaltung noch besser und so hatten wir einen lustigen, feucht-fröhlichen Abend. Als Betthupferl bestellten wir noch einen Pachera (Schlehenlikör und die Spezialität !!!) und fielen gegen 23.30 Uhr todmüde ins Bett.
Unsanft wurden wir vom lauten Glockengeläut Punkt 6.00 Uhr geweckt. Die kurze Nacht hinterließ ihre Spuren, aber der Blick aus dem Dachfenster entschädigt dafür für alles. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und eine traumhafte Sicht bis in die Sierra de Andia. Nach einem bescheidenen Frühstück in der Bar San José machten wir uns auf Richtung Logrono. Der Camino führt auf kleinen asphaltierten Flurstraßen fast ausschließlich durch die Weinfelder der Region Rioja bis nach Logrono. Gerade die letzten Kilometer durch das Industriegebiet Logrono´s sind öde und ätzend, bevor es einen Hügel mit Weinfelder bergab in die Stadt geht. An einem kleinen hübschen Haus stehen unter einem Feigenbaum die Töchter von Dona Felisa und verkaufen nutzlose Kleinigkeiten sowie Getränke und erfassen in einem Büchlein alle hier vorbeikommenden Pilger. Man muss wissen, dass Dona Felisa bis zu ihrem Tod über Jahrzehnte diese Aufgaben erledigte und eine Institution auf dem Weg war. Das Abstempeln der Pilgerpässe hier ist Pflicht und nach einer kleinen Spende sind wir wenig später in Logrono.
Über die alte Steinbrücke queren wir den Ebro, beobachten eine Zeitlang ein Storchenelternpaar beim Füttern seiner Jungen und marschieren dann zur Placa Mencado. Eine reizende, alte Nonne gab uns diesen Tipp und wir wurden nicht enttäuscht. Ein buntes Treiben und eine Vielzahl von Cafés und Bars an der Placa luden zum Verweilen ein und das Café „La Rua“ gefiel uns sofort. Nach einem cremigen Cappuccino und herzhaften Crustadas mit Schinken/Tomate besichtigen wir noch in die wunderschöne Kirche Santa Maria de La Rendonda. Uns gefällt Logrono so gut (hier müssen wir dem Outdoor Führer widersprechen), dass wir glatt die Zeit vergessen und über eine Stunde in der Stadt bummel. Kurz vor Mittag laufen wir dann durch den Stadtpark stadtauswärts und weiter Richtung Navarrete.
Auf Schotter und Asphaltwegen geht’s erst zum Stausee Pantona de La Grajera und dann durch das Naherholungsgebiet von Logrono immer Richtung Autobahn. In einem kleinen Kiefernwäldchen treffen wir auf Marcelino, der hier seit Jahren Pilgerstäbe, Getränke und Obst verkauft und gerade Feierabend macht. Ein kurzes „Hola“ muss reichen und schon geht’s kurz und knackig 1,5 km hoch zur Autobahn. Der Schotterweg entlang der Autobahn bis Navarrete ist jetzt nicht gerade landschaftlich schön, aber wir kommen schnell und zügig voran.
Kurz vor Navarrete besichtigten wir noch die Ruinen des Pilgerhospitals San Juan de Arce aus dem 12. Jh, dann suchen und finden wir aber eine nette Cafe-Bar im Dörfchen, genehmigen uns ein kaltes San Miguel und da der Magen knurrt eine „kleine“ Portion Paella?.
Kurz vor Navarrete besichtigten wir noch die Ruinen des Pilgerhospitals San Juan de Arce aus dem 12. Jh, dann suchen und finden wir aber eine nette Cafe-Bar im Dörfchen, genehmigen uns ein kaltes San Miguel und da der Magen knurrt eine „kleine“ Portion Paella?.