Bis auf die Unterhose nass, kamen wir gestern in unserem kleinen Casa Rural in Unquera an. Die erste Freude verflog sehr schnell, da die Unterkunft auch etwas klamm und muffig roch und unsere Klamotten ja irgendwie trocknen mussten. Mit dem Fön wurden Schuhe und Rucksack bearbeitet, danach dick mit Papier ausgepolstert. Google versprach einen Waschsalon 500 Meter entfernt und so ging’s mit all dem nassen Zeug dorthin und ab damit in den Trockner👍. Für all die heutigen Strapazen gönnten Michi und ich uns im Restaurant El Tunnel die große Grillplatte mit allem was das Herz begehrt. Dazu reichlich Pommes und Cerveza und so schliefen wir wie die Murmeltiere bis zum nächsten Morgen. Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Llanes. Die ersten Kilometer bergauf waren schon nicht ohne, zum Glück verspricht Petrus heute bestes Wanderwettter bei 25 Grad und so läuft es sich zügig. Wir entscheiden uns gleich hinter Colombres den Camino zu verlassen und auf einem Küstenpfad unmittelbar an der Steilküste weiterzulaufen. Traumhaft, immer wieder entdecken wir versteckte kleine Buchten inkl. Ministrand, laufen auf Trampelpfaden entlang von freilaufenden Mutterkühe mit ihren Kälbern und trotz des ständigen kräftezehrenden bergauf und bergab Gehens, sind wir begeistert. Auch wenn ich einmal durch Unachtsamkeit im Dornenbusch lande und mir den Unterarm zerkratzt, möchte ich keinen Meter missen. Höhepunkt und Nervenkitzel pur ist die Überqueren einer kleinen Bucht, die Felsbrücke ist gerade einmal 1,5 Meter breit und links und rechts es geht ca. 30 Meter tief ins Meer. Ein falscher Schritt und das war’s 😩. Letztendlich sind wir alle Heil rüber und sitzen wenig später bei einem Schinken-Bocadillo und Café in Pendueles. Nach der Mittagspause laufen wir auf dem E 9 (Europäischer Fernwanderweg 9) der direkt an der Küste verläuft und uns immer wieder eindrucksvolle Blicke auf die Steilküste bietet und uns zu kleinen verträumten Stränden ans Meer führt. Ein Highlight die Bufones de Arenillas, wo das Meereswasser Geysiren gleich bis zu 20 Meter hoch aus den Kratern schießt, bei uns aber aufgrund des leichten Seegangs nur faucht und braust. Die letzten Kilometer nach Llanes sind ein ständiges auf und ab und so erreichen wir nach etwas mehr als 30 Kilometer unseren Zielort.
Hallo lieber Gerd,nun hast du bereits etliche Etappen hinter dir. Deine täglichen Berichte und Fotos sind wieimmer sehr interessant und toll. Es tut uns leid, daß es mit deiner Laufpartnerin nicht wievorgesehen geklappt hat. Wir sind aber der Meinung, daß du jetzt besser deine noch bevorstehenden Etappen genießen kannst. Du hast zwar die täglichen Anstrengungen bergauf undbergab dafür aber traumhaftes Wetter und tolles Panorama. Bei uns hingegen herrschtDauerregen und Kackewetter. Für deinen weiteren Pilgerweg alles Gute und freuen uns dichgesund wieder zu sehen. Viele Liebe Grüße Manfred und Sonja und gut Sohle.