Die gestrige „Suite“ war ja schon sehr grenzwertig und so ging’s nach dem Duschen gleichmal durchs Dörfchen – nur raus aus dem Schmuddelloch – und wo wir zumindest neben einem Bar/ Restaurant ein überteuertes kleines Lebensmittel-geschäft antrafen und unsere kranken Franzosen trafen. Schnupfen, Husten, Heiserkeit macht sich bei denen breit und so zogen wir es vor, am Abend allein zu essen. Durchgefroren und nach einem schnellen Frühstück ging’s am Morgen raus aus dem Dörfchen Richtung Padomelo Pass. Die ersten Meter im Talgrund des Rio Requejo laufen sich flott, bevor es dann stetig bergauf geht. Der schöne Waldweg wird steiniger, überall plätschert es und vorbei an einem Wasserfall wandern wir nun auf einem gerölligem Pfad durch teils überschwemmte Bereiche immer bergauf. Das Herz rutscht uns in die Hose, als plötzlich 3 herrenlose spanische Mastiffs aus dem Nichts auftauchen und uns neugierig mustern. Die Hunde haben anscheinend keinen Appetit an zwei magere Pilger und so können wir weiter ungestört unsere Bahnen ziehen und die tolle Landschaft bewundern. Wir entscheiden uns wenig später den „Camino Original“ zu laufen und werden dafür richtig büßen. Der Pfad hoch zum Pass kaum erkennbar, verwitterte steinige Hohlwege, kaum eine Markierung, Rinnsale und kleine Bächlein die wir durchlaufen müssen und so haben wir für den teils märchenhaften schönen Bergwald kaum ein Auge. Oben am „Gipfelkreuz“ sind wir dann ganz schön fertig, zum Glück gehts jetzt nur noch auf einem Feldweg bergab nach Padornelo. Die Dorfkneipe hat offen, Café con leche und Bocadillos schmecken und gestärkt gehts auf die letzten Kilometer. Erst noch auf der Asphaltstraße, dann aber wieder auf schönen Bergpfaden entlang von uralten Walnussbäume hinab nach Aciberos und Lubián, das wir gegen 14.00 Uhr erreichen.