Tag 34, von Entrepeñas nach Requejo (32 km)

Das gestrige Casa Rural war sehr rustikal und nett eingerichtet, aber leider wieder eiskalt. Zum Glück gab’s nen kleinen Ofen, der bei uns sofort auf volle Pulle lief und für angenehme Zimmertemperaturen sorgte. In Entrepeñas wohnen aktuell 52 Fast überwiegend ältere Leute und hier sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht. Domi fuhr uns am Abend ins nächste Restaurant, wo wir gleichmal unsere lieben Franzosen und Florian aus dem Schwabenländle trafen. Gemeinsam gab’s ein sehr leckeres Abendessen (Artischocken mit Bacon, Entrecote mit Pommes, Whisky-Tarte) dazu ne gute Flasche Rotwein und wir hatten einen amüsanten, lustigen Abend. Frühstück gab’s heute leider nicht, also sind wir bei Morgengrauen und 3 Grad Kälte losmarschiert. Friedlich grasen nicht eingezäunte halbwilde Pferde in der Morgendämmerung und auf einem Feldweg gehts durch Ginsterbüsche hinunter zum Arroyo de Bernal. Der Feld- wird zum lichten Waldweg, der uns erst durch ein Feuchtgebiet und dann bergauf nach Palacios de Sanabria bringt. Hier gibts endlich Frühstück, Toastata und Café con leche sind längst überfällig und gestärkt wandern wir auf schönen Waldwegen nach Remesal d. S. und Otero de Sanabria. Leider gehts dann auf einer schmalen Landstraße nach Pueblo de Sanabria, wo man das Castillo inkl. Bergfried schon von weitem sieht. Für das Städtchen bräuchte man einfach länger Zeit, das historische Viertel, das Castillo und die Iglesia besuchen wir aber. Am Ufer des Rio Castro führt uns dann der Uferpfad einige Kilometer bis zu einem Schotterwerk, der Weg ist traumhaft – wir sehen in dem klaren Gebirgsbach neben Forellen, einen Fischotter und mehrere Eisvögel. Im Übrigen wirbt Pueblo de Sanabria mit „ La Tierra de Lobos“ (Das Gebiet der Wölfe) und lt. mehreren Infotafeln gibts hier in den Bergen einige Rudel. Wir haben wenig später ein ganz anderes Problem, in der Furt – die wir überqueren müssen – stehen Mutterkühe mit Kälbern und sind nicht sehr begeistert von uns. Nachdem eine Mutterkuh auch noch einige Meter auf uns zu rennt, schlagen wir uns in die Büsche und nehmen sicherheitshalber Mehrkilometer Umweg in Kauf. Die letzten Kilometer ziehen sich zwar wie Kaugummi, aber für den Spätnachmittag ist Gewitter gemeldet und so geben wir nochmal Gas. Requejo erreichen wir gegen 16.00 Uhr und nach 32 Kilometern und erleben unser blaues Wunder. Das gebuchte Hostal existiert nicht mehr, stattdessen bietet man uns ein runtergekommenes Doppelzimmer mit Bad an. Guter Rat ist teuer, aber in dem winzigen Dorf ne Alternative zu finden ist schier unmöglich. Also Augen zu und durch👍.

 

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