Die öffentliche Herberge in Rionegro del Puente kann man wärmstens empfehlen, sauber, tipptopp gepflegt, gut eingerichtet – nur leider eiskalt. Nach selbstgekochter Pasta con Tomate gab’s nen Schnelldurchlauf zum Thema Dorfbesichtigung, da hier rein gar nichts ist. Den Spätnachmittag dösten wir in der Sonne, tranken ein Bierchen, schauten anderen Pilgern beim Wäsche waschen zu und schmausten am Abend lecker Schinken mit Brot. Megafrüh lagen wir gegen 21.30 schon im Stockbett und „freuten“ uns über das Geschnarche der Franzosen. Während Sebastian auf Besserung hoffte, packte ich Schlafsack und Decke und zog in den leeren Schlafraum im Dachgeschoss👍. Zum Frühstück gab’s nur Kaffee und Banane, dann brachen wir auch schon Richtung Mombuey auf und sahen zu unserer Überraschung gleich wenig später eine Hirschkuh. Die beäugte uns zwar neugierig, fraß dann aber seelenruhig weiter und so konnten wir ein paar tolle Fotos schießen. Auf schönen Feld- und Wiesenwegen gehts durch die leicht hügelige Heidelandschaft nach Mombuey und dort ins erstbeste Café zum zweiten Frühstück. Leider ist die von den legendären Templern erbaute Pfarrkirche mit dem bekannten Raketenturm verschlossen und so wandern wir auf leicht ansteigenden Schotterwegen durch eine Busch- und Eichenlandschaft. Am Wegesrand immer wieder Schopflavendel, Lackzistrosen, gelber Mohn und ab und an Rosmarinbüsche, die würzig duften. Wir durchqueren Valdemerílla und Cernadilla, beide Dörfer sind wie ausgestorben, und machen uns nach einer kurzen Rast auf die letzten Kilometer. Auf einem Waldweg geht‘s dann schwitzend, mittlerweile haben wir wieder 27 Grad, mehr als eine halbe Stunde bergauf und gegen 14.00 Uhr erreichen wir Entrepeñas, wo sich anscheinend Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Bis auf 5 freilaufende Pferde sehen wir keinen Menschen in dem Weiler und so bleibt nur zu hoffen, dass wir Domi und das kleine Casa Rural finden.