Conny hat uns doch gestern glatt überredet am Abend bei ihr im Hotel Termas Aqvas zu essen und wir waren vollkommen platt, als es bei der Ankunft hieß: Lorbeerkranz aufs Köpfchen und wenn möglich bitte ausziehen und eine römische Tunika anziehen. Den Kranz war ok, die Tunika haben wir als Einzige abgelehnt – was wir später doch etwas bereut haben. Es wurde ein sehr, sehr lustiger Abend und die römische Küche war super lecker. Vom empfohlenen Biowein brauchten wir 2 Flaschen und so lagen wir mal wieder erst gegen Mitternacht im Bett.
Gegen 7.30 Uhr machten wir uns heute auf den Weg nach Altea del Cano, wobei die Strecke bis Alcuescar mal wieder keine Versorgungsmöglichkeit bietet. Bepackt mit 2,5 Liter. Wasser und einem Schinkenbocatilla ging’s nach dem Überqueren des Rio Aljucen in den Natur- und Vogelschutzpark Cornalvo, der eine Größe von 11.000 ha hat und in dem an die 250 Tierarten leben. Wir wandern erst links vom Fluss um dann stetig bergauf auf eine Hochebene zu kommen, die stark an eine afrikanische Savanne erinnert. Die morgendliche Thermik nutzen Geier und Adler, wir sehen zum ersten Mal Schwarzstorch und Füchse und etwas Sorge haben wir bei durchlaufen der vielen Mutterkuh-Kalb Herden. Zweimal steigt das Adrenalin, als eine Mutterkuh aggressiv uns den Weg versperrt und da hilft die schönste Landschaft nichts, wenn du auf die Hörner genommen wirst. Neben all den Tieren bilden überwiegend Steineichen, Zistrosen und Schopflavendel die karge Vegetation und nach einem letzten knackigen Anstieg auf den Pass verlassen wir den Naturpark und nähern uns der Zivilisation. Alcuescar ist schnell erreicht und hier gibts nach den knapp 20 Kilometern die erste größere Rast. Auch heute sind wieder bis zu 35 Grad gemeldet und da noch 14 Kilometer vor uns liegen, drücken wir auf die Tube. Entlang von Oliven- und Weingeldern öffnet sich die weite Landschaft immer mehr, riesige Kuhweiden dominieren und der tiefe Sandweg lässt uns auch nicht gerade schnell vorwärts kommen. Einzige Highlights zum Zielort sind römische Meilensteine mit Brieffach !!!! und die gut erhaltenen Römerbrücke Puente de Santiago. Altea del Cano erreichen wir kurz vor 17.00 Uhr und statt Bierchen wollen wir erstmal Duschen und die Beine hochlegen. Die 36,2 Kilometer haben uns doch ganz schön geschafft.