Villafranca de los Barros ist ein nettes kleines Dörfchen, bekannt für seine Musikfeste, sein Musikoratorium und seine prächtige Kirche, die leider verschlossen war. Ansonsten ist hier der Hund begraben und so viel der Bummel relativ kurz aus und wir saßen schon früh im Hotel Diana, um mit Helene gebührend ihren Abschied zu feiern. Das Pilgermenü war lecker, die Flasche Rotwein noch besser und nach einem traurigen „ Adios Helene“ ging’s ins Bett.
Heute trennt sich die Spreu vom Weizen, viele kürzen die lange Etappe oder nehmen den Bus und fahren gleich nach Mérida. Mit knapp 30 Kilometer und bei angekündigten 32 Grad wird’s heute sicherlich kein Zuckerschlecken und so machen wir uns mit 3 Liter Wasser und einem Schinkenbocadillo im Rucksack (auf der gesamten Wegstrecke gibts nämlich nix) auf den Weg nach Torremejia. Im Führer steht: „Es gibt nichts zu beschönigen, es ist eine ausgesprochene öde Etappe die extreme Nervenstärke bedarf“ und wie recht doch der Rother hat. Schnurgerade geht‘s fast 26 Kilometer auf einer schattenlosen Kieselstraße entlang von Oliven und Weinplantagen. Abwechslung gibt’s nicht und schon bald stapfst du in der sengenden Sonne einfach monoton geradeaus und bist heilfroh wenn du nach 7,5 Stunden endlich deinen heutigen Zielort erreicht hast. Nach einem wohlverdienten Bierchen in der erstbesten Bar, gehtˋs dann direkt ins Hostel und unter die Dusche. Nur hier rutsche ich in der Badewanne aus und knalle voll in die Wanne. Bis auf ne Schulterprellung und kleinen Abschürfungen ist anscheinend alles heil geblieben und so hoffen wir mal das Beste.