Monesterio kann sich wirklich als kulinarisches Zentrum für Schinken und Wurst betrachten, dass wurde uns nach dem gestrigen Besuch im „Iberico Schinkenmuseum“ bewusst. Von Isabell bekamen wir eine Privatführung (es hat sich sonst auch keiner hierher verirrt) und voller Stolz hat sie uns die Einzigartigkeit dieser Schweine und die Herstellung der Schinken und Würste inkl. den verschiedenen Qualitätsstufen erklärt. Soviel Wissen macht bekanntlich hungrig und so saßen wir am Abend in einer kleinen traditionellen spanischen Bar C und hatten gleichmal Iberico Schinken, Salat, Fleischbällchen und Melone. Das Essen war richtig lecker, der Hauswein gut und so blieb es nicht nur bei einem Gläschen. Unsere Herberge Moyà für die gestrige Nacht würden wir nicht mehr wählen, die Zimmer eiskalt, der Wirt nicht gerade der Brüller und Frühstück gab’s nicht. Zum Glück war um die Ecke gleich ne kleine Frühstücksbar, wo der Fernseher schon frühmorgens läuft unter lautstarken Spaniern bei Tostada und starkem Café von leche. Super!!!
So gestärkt ging’s auf die heutige Etappe, wo wir gleich hinter dem Fußballstadion zwischen hüfthohen Felsmauern, die stark an Irland erinnern, auf einer Schotterpiste entlang von Dehesas laufen. Bizarre Steineichen und uralte Olivenbäume stehen auf den Weiden und darunter fressen, grasen und suhlen Herden von glücklichen schwarzen Schweinen, Rindern und Pferden. Die nächsten Kilometer sind mal wieder herrlich zu laufen, es gibt immer etwas Neues zu entdecken und so kommen wir nur sehr langsam voran – was ja auch nicht schlimm ist. Es geht leicht bergan und so langsam verschwinden Steineichen und Olivenbäume, als wir die windige Hochebene erreichen. Hier trifft man plötzlich auf ein komplett anderes Landschaftsbild mit Getreide- und Ackerbau, sowie mageren Weiden mit wenigen Rindern und Pferden. Nach ca. 3 Kilometer erreichen wir den Bach Arroyo de Bodion Chico, wo uns Trittsteine helfen ans andere Ufer zu kommen. Baden geht bis auf Conny keiner und so sind die letzten Kilometer relativ öde. In der hügeligen weiten Landschaft gibts außer staubtrockenen Weiden, stinkenden Schweinemastbetrieben und streunenden Hunden nicht wirklich viel und so drücken wir auf die Tube und erreichen gegen 14.15 Uhr Fuente de Cantos. Erstaunlicherweise hat die Kirche geöffnet und so gibts heute mal höchstpersönlich vom Pfarrer den Pilgerstempel und einen guten Restauranttipp. Ob der gut war, davon dann morgen mehr.