Tag 15, vom Markdorf nach Konstanz (15 km)

Die gestrige lange Etappe hatte uns ganz schön geschaft und so freuten wir uns auf einen gemütlichen ruhigen Abend in der Gaststube unserer Herberge. Nur leider war das Restaurant im Wirtshof geschlossen und so folgten wir der Empfehlung der Hausdame und machten uns auf den Weg zu einer kleinen Pizzeria nach Markdorf. Glatte 20 Minuten brauchten wir zu Fuß bis zum Italiener und waren ob der Mehrkilometer (zurück mussten wir ja auch noch) erst mal restlos bedient. Der feine Meeresfrüchtesalat und die krosse Holzofenpizza waren aber den „Marsch“ wert und nach einem Absacker machten wir uns auf den Heimweg. Todmüde fielen wir ins Bett und schliefen tief und fest wie die Murmeltiere. Heute stand nun die letzte Etappe unserer Wanderung an und nach einem üppigen Frühstück machten wir uns schon kurz vor 8.00 Uhr auf den Weg nach Konstanz, schließlich wollten wir uns in Markdorf noch die gotische Langhaus-Kirche St. Nikolaus und den Hexenturm ansehen. Die Kirche war mal wieder verschlossen und der Hexenturm aus dem 13. Jh ist ehrlicherweise nicht gerade der Brüller. Am Bahnhof vorbei geht’s dann zur Bundesstraße 33, an der bis zum Waldparkplatz entlang, wo wir rechts auf einen schönen Waldlehrpfad abbiegen. Die nächsten Kilometer auf Forstwegen sind schön zu laufen, dabei erfahren wir auf Grund der Info- bzw. Lehrtafeln eine Menge Neues und Wissenswertes. Kaum aus dem Wald sehen wir schon Stehlinsweiler und wandern auf Wiesenpfaden hinab ins Dörfchen, wo uns schon eine Schar von glücklichen „Bio-Hühnern“ empfängt. Auf Asphaltwegen geht´s weiter nach Braitenbach und zu der im Jahre 1521 geweihten, sehr schönen Kapelle. Den  „Alten Friedhof“ mit dem Grab von Annette von Droste-Hülshoff sparen wir uns und so geht’s hügelig weiter entlang von Obstplantagen und Weinbergen nach Meersburg. War der Weg bis jetzt schön und einsam, so ist Meersburg – trotz Corona – rappelvoll mit Touristen und in der Altstadt drängen sich nur so die Menschenmassen durch die kleinen Gässchen. Malerische Fachwerkhäuser bilden den Kern der Altstadt und überall sieht man kleine Geschäfte und Läden, Kneipen, Restaurants und Hotels. Wir kämpfen uns durch die Menschenmassen bergab zum See und entscheiden uns für keinen Stadtbummel und nicht für die übervollen Ausflugsboote nach Konstanz, sondern für die Autofähre. Die Überfahrt nach Staad klappt problemlos, von dort nehmen wir die Buslinie 1 ins Zentrum und stehen wenig später vor dem imposanten, romanischen Konstanzer Münster. Die dreischiffige Basilika ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn wir im Inneren vergeblich nach einem Pilgerstempel suchen. Der wäre zum Abschluß unserer Pilgerreise schon schön gewesen, denn hier endet offiziell der Fränkisch-Schwäbische Jakobsweg und es beginnt der „Schwabenweg“, eine alte Pilgeroute in die Schweiz und zum Kloster Einsiedeln. Für uns ist heute aber die Reise noch nicht ganz zu Ende und nach einem kleinen Bummel durch die mittelalterliche Altstadt geht’s zu Europcar und dann mit dem Leihwagen noch 450 km nach Hause.

 

     

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