Tag 33, von Le Grand Saule nach Navarrenx (9km, 295 HM⬆)

Die Gite „Le Grand Saule“ ist nicht gerade der Brüller, aber irgendwie hatten wir das geahnt. Die Unterkunft lag am Arsch der Welt, bietet fast nichts und Hausherrin Patricia ist definitiv nicht die Freundlichste. Nach einer kurzen Einweisung und einer umfassender Belehrung von Madame, machten wir halt das Beste daraus. Erst Duschen und anschließend im Garten ausgiebig relaxen. Was unsere Hausherrin gegen 19.00 Uhr als Abendessen auf den Tisch stellte, war der französischen Küche nicht würdig. Popeliger Tomatensalat, die trockene Ente lief anscheinend schon zweimal den Jakobsweg und die Bratkartoffeln waren verbrannt. Zum Nachtisch gab es ein Yes-Törtchen, dass in einer Päckchen-Vanillesauce schwamm. Das Ganze war einfach nur ein Desaster und auch die Flasche Rotwein brachte nicht viel Besserung. Gegen 21.30 lagen wir in unseren Betten und hatten zumindest eine ruhige und erholsame Nacht.
Frühstück mussten wir selbst machen und so ging’s gegen 7.45 Uhr auf den Weg nach Navarrenx.

Hortensien

Wir könnten doch durchlaufen

Zum Etappenziel sind´s nur 9 Kilometer und der anstehende 1/2 Ruhetag ist Gold wert. Die letzten Tage bei der Hitze haben uns doch ganz schön geschafft und wir freuen uns auf die Erholung. Auch heute soll es wieder um die 38 Grad warm werden und das merkt man schon auf den ersten Metern. Beim ersten Anstieg sind wir schon völlig aus der Puste, nass geschwitzt und es geht noch weiter bergauf bis zum Hof Lauvig, von wo wir einen super Blick auf die Pyrenäen haben. Die nächsten 2 Kilometer wandern wir auf einer geteerten Forststraße durch einen alten Buchen und Eichenwald, wo wir auf einer kleinen Lichtung mal wieder eine eine Heilquelle für ??? entdecken. Grundsätzlich füllen wir bei solchen Quellen immer unsere Trinkflaschen auf und trinken dazu noch reichlich, Prohylaxe ist halt eben alles. Wenig später sind wir im Dorf Mériteln und statten der schönen romanischen Dorfkirche einen kurzen Besuch ab, bevor es auf der Staatsstraße weiter bis nach Navarrenx geht.
Auch Navarrenx zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs und wurde im Jahre 1078 zum ersten Mal erwähnt. Dass der Ort zu einer Bastide ausgebaut wurde, sehen wir auf der Stadtkarte am Ortseingang. Rechtwinklige Straßen und Gassen, einige Marktplätze, Befestigungsanlagen und ringsum die Stadtmauer.
Trotz der Hitze entschließen wir uns zu einer kurzen Besichtigungstour mit einem kleinen Abstecher ins Café, wo wir bei einem leckeren Croissant und Kaffee überlegen, was wir bei der Affenhitze mit dem 1/2 Ruhetag anstellen.

unsere Herberge

Eglise in Navarrenx

5 Gedanken zu “Tag 33, von Le Grand Saule nach Navarrenx (9km, 295 HM⬆)

  1. Ein herzliches „Grüß Gott“ sendet die Kardiologische Abteilung der Klinik St. Irmingard – langsam aber sicher solltet Ihr ja gute Connections nach oben haben, bei all den vielen Stoßgebeten gen Himmel 😉 Wir blicken voller Stolz und Hochachtung auf euch – was IHR da leistet ist einfach nur WOW!!! Kommt gut und gesund zurück und bleibt weiterhin Vorbild für unsere Patienten – ich erzähle oft von euch!
    Viele Grüße von Dr. Hildebrandt, Rosemarie Reiter und natürlich von mir 🙂

  2. Mei mei, mei – heute Abend noch am Pilgergebet und dann auch noch am Pilgerempfang teilgenommen – ich erwarte euch mit einem ?, verdient hättet ihr den ja, fast! ?

  3. Ihr lieben Pilgerbrüder,
    Herzbrüder Heinz, Hubertus und Gerd.
    In nur noch 3 Tagen habt ihr euer 3. Pilger-Etappenziel erreicht.
    Über 700 km habt ihr dann geschafft !! Eine bewunderswerte Leistung.!!!
    Ihr könnt Stolz auf euch sein! Und ich bin es auch.
    Wahrscheinlich seht ihr eurem Ziel mit einem lachendem und einem weinenden Auge
    entgegen.
    Viele Erfahrungen (schöne und weniger schöne), Begegnungen…habt ihr gemacht.
    Schön, daß ihr uns mit euren interessanten und informativen Berichten und Bildern
    (vor allem du Gerd, der nach einem anstrengenden Tag diese Berichte noch geschrieben
    hat) – uns an eurem Pilgerweg teilnehmen gelassen habt.
    Täglich freute ich mich darauf diese zu lesen.
    Ich freue mich rießig euch am Samstag wieder zu sehen.
    In diesem Sinne noch alles Gute für die restlichen Tage. Toi,toi,Toi
    Herzliche Grüße
    Eure Elli

  4. Ist ja herzergreifend…Euch so zwischen den mächtigen „Musketieren“ zu sehen…
    und kaum habt Ihr Euch nach wahrer Größe gesehnt…kommt das Schicksal und kürzt Euch brutal die Bettlänge :))
    Das kann ich mir lebhaft vorstellen: Ihr ganz entspannt mit nem vollen Gläschen in der Hand und dann feixend „La Ola Welle“ zeigen für abgekämpfte, total verschwitze Fahrer im Sattelschlepper, die grad noch so die Kurve kriegen!
    Wer von Euch hat den DEN Rastplatz ausgewählt: Maststation für Jungbullen ??? War da Hoffnung im Spiel :))
    Feigen und Quitten kenn ich ja, aber ich hab in meinem Leben noch nie ne Bananenstaude gesehen, es bleibt dabei: Ich beneide Euch!!

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