Die Ferienwohnung von Regina und Johann war einfach klasse, dazu kochte der Hausherr noch groß am Abend auf. Köstlicher Nudel-Hackfleischauflauf mit frischem Salat, als Dessert kleine Mürbteig-Tartelettes mit Erdbeeren, dazu drei köstliche Flaschen Rotwein. Herrlich, wir schlemmten und tranken bis uns die Bäuche platzten und fielen später todmüde ins Bett.
Wie nicht anders zu erwarten war, beginnt der heutige Tag mal wieder im Regen. Nach einem guten Frühstück und der herzlichen Verabschiedung brachen wir schweren Herzens auf, um sogleich in der grauen Wettersuppe einzutauchen.
Wie nicht anders zu erwarten war, beginnt der heutige Tag mal wieder im Regen. Nach einem guten Frühstück und der herzlichen Verabschiedung brachen wir schweren Herzens auf, um sogleich in der grauen Wettersuppe einzutauchen.
Mittlerweile nehmen wir das Ganze mit Humor, auch wenn man heute auf den Waldwegen kaum die Hand vor Augen sieht. Hinter Burgistein und seinem auf einer Anhöhe schön gelegenen Schloss, führt der Weg plötzlich quer über eine Jungbullenweide. Die Viecher nehmen uns schon aus der Ferne ins Visier, bei roten Jacken und den Regenschutzhüllen sieht uns aber auch jede „blinde Kuh“.
Kurz inne halten, tief Luft holen, Tor auf und zügig ohne Angstschweiß die Weide überqueren. Bei diesem Sauwetter haben die Bullen aber auch nicht recht Lust uns auf die Hörner zu nehmen und so erreichen wir unversehrt sicheren Boden. Glück gehabt !!!
In der Ferne braut sich schon das nächste Unheil zusammen. Dunkle, schwarze Gewitterwolken zeihen auf und kommen rasch näher. Die Regenfront lässt nichts Gutes ahnen und da Riggisberg schon in Sichtweite und nur ca. 2 km entfernt ist, geht’s im Pilgergalopp Richtung Dorf.
Wir erreichen natürlich nicht trockenen Fußes das Dorf, da es wenig Minuten später schon wie aus allen Kübeln schüttet. Heilfroh, aber klatschnass finden wir im Dorf ein Cafe und fallen wie die begossenen Pudel ein. Die Bedienung ist total unfreundlich und würde uns Pilger am liebsten wieder raus in den Regen schicken. Der Cappuccino schmeckt trotzdem und kurze Zeit später erklimmen wir die Stufen hoch zur spätromanischen Kirche. Noch den Pilgerpass abstempeln und weiter geht’s über Tromwil nach Rüeggisberg. Die Wege, Pfade und Steige sind eine einzige Katastrophe, unsere Schuhe mittlerweile feucht, die Hosenbeine nass und dreckbespritzt und so erreichen wir gegen Mittag den Gasthof Bären in Rüeggisberg.
Suppe, Wurst und Brot, als Nachtisch noch ein Stück Kuchen – wir haben im „Bären“ einen Mordshunger. Nach der Mittagsrast geht’s in die gegenüber liegende Martinskirche, in der gerade eine Hochzeit stattfindet. Die Braut ist mit Petrus im Bunde, denn in den nächsten Stunden ist es überraschend trocken und warm. Noch einen Abstecher zur Klosterruine und schon marschieren wir Richtung Schwarzenburg.
Wir erreichen das Schwarzenburger Land, das stark an’s Allgäu erinnert und laufen eine Weile am Flüsschen Schwarzwasser. Die letzten Kilometer auf Teerstraßen ziehen sich wie Kaugummi und gegen halb 5 erreichen wir bei beginnenden Regen endlich unser Privatquartier bei Fam. Christen.
Hallo Gerd, liebe Herzbrüder,
hab erst jetzt eure bisherigen Touren gelesen und bin beeindruckt von eurer Kondition und der guten Laune trotz des Wetters. Die Fotos sind wieder toll und reißen mich raus aus dem Alltag.
Wünsch dir und deinen ‚Brüdern‘ alles Gute und besseres Wetter!
Bernhard
Liebe Pilger-Brüder, ihr werdet wirklich auf eine harte Probe gestellt. Hut ab wie ihr das meistert! Lasst euch trotz des miesen Wetter nicht die Freude an eurem Abenteuer nehmen. Drück euch ganz fest die Daumen, dass das Wetter bald auf eurer Seite ist.
Der Blog ist übrigens toll geschrieben, Pilger-Gerd ? Weiter so! ?
Da möchte ich mich doch anschliessen: nicht nur als Pilger, auch als „Berichterstatter“ und Fotografen seid Ihr erste Klasse !!! Mein Wunsch für Euch bleibt immer der gleiche – endlich keinen Regen mehr. Heute zünde ich in der Kirche Kerzen für Euch an und schimpfe ein bisschen mit dem lieben Gott…. schau mer mal, ob’s was nützt….