Nach einer doch recht kurzen und unruhigen Nacht wurden wir wie im letzten Jahr mal wieder um 5:25 Uhr vom heftigen Glockengeläut des Klosters geweckt. An Schlaf ist bei solch einem Lärm bei Gott nicht mehr zu denken und so sitzen wir wenig später alle pünktlich beim Frühstück. Marlis verwöhnt uns mit einem herrlichem Frühstücksei, frischem Brot, Bergkäse und Bündnerfleisch. Herz was willst du mehr und da der Kaffee auch noch lecker schmeckt, sitzen wir halt etwas länger wie geplant. Aber irgendwann ruft der Weg und so wird die Brotzeit noch eingepackt und los geht’s.
Der Abschied von Marlis und ihrem Mann ist herzlich und schon bald laufen wir mutterseelenallein am Flüsschen Alp entlang, immer leicht bergauf Richtung Alpthal. Das Wetter ist heute zwar besser als ursprünglich gemeldet, aber dicke Regenwolken hängen zwischen den Bergen die uns Sorgen machen. Kurz hinter Alpthal schlagen wir den Weg zum Haggenegg ein. Der Fahrer eines vorbei fahrenden Postbusses schüttelt bei unserer Entscheidung leicht den Kopf: „Da wollt ihr rauf?“, ist sein fragender Blick und fährt irritiert weiter.
Mit der Passhöhe am Haggenegg haben wir den höchsten Punkt des Schweizer Jakobsweges gemeistert und mit diesem Wissen schmeckt der isotonische Pilgertrunk, ein herrliches Weißbier, gleich doppelt gut. Der Suppeneintopf war eine Klasse für sich und so gestärkt wagten wir uns gegen 14 Uhr an den Abstieg nach Schwyz. Durch den immer noch heftigen Regen ist der steile Pfad aufgeweicht und glitschig. Langsam und vorsichtig gehts bergab und ohne große Blessuren erreichen wir gegen 16 Uhr endlich Schwyz. In der Kirche St. Martin holen wir erstmal unseren Pilgerstempel, dann schleppen wir uns noch zum Bauern Steinstöckli, unserem heutigen Nachtquartier. 2 Kammern mit Etagendusche für 28 SFR/p.P. Mehr dazu aber dann morgen.
Liebe mutige Pilger,
als Mit-Musikant auf der Steirischen wünsche ich dem Hubertus stets ein Lied im Hinterkopf um den Naturgewalten zu trotzen und um seine Pilgerbrüder stets zu motivieren. Ihr drei habt meine volle Bewunderung und ich drücke Euch beide Daumen, dass Euch das Glück zur Seite steht und Ihr alle Gefahren gestärkt meistert.
Ich wünsche Euch alles Gute für die weiteren Tage – Karl-Heinz
Lieber Heinz und Mitbrüder,
ich wünsche Euch einen guten Verlauf der Reise. Wie auch immer das Wetter sein wird, die gute Stimmung ist das Wichtigste.
Paul
Lieber Heinz, Hubertus, Gerd
euren 1. mühsamen, total verregneten Pilgertag habt ihr ja wirklich toll gemeistert.
Meine große Bewunderung dafür habt ihr!
Unter diesen harten Bedingungen nicht zu „schwindeln“ und den vorbeifahrenden Postbus nicht zu nehmen war ja schon sehr, sehr tapfer von Euch.
Für morgen wünsche ich euch gutes Wetter, gute Kondition und viel Spaß!
Eure
Elli