Unser gestriges Apartment hatte eine wunderschöne Sonnenterrasse die wir bei den herrlichen Temperaturen von 24 Grad bis spätabends, da es in O Rua außer 3 Häusern nichts großartiges mehr gibt, ausgiebig nutzten. Das Pilgermenü in der Herberge war gut gekocht (Gemüsesalat mit Ziegenkäse, Stockfisch mit Paprika u. Milchreis), der Rotwein wie fast immer eiskalt und der Pacheran lecker. In der Nacht regnete es heftig und leider auch als wir nach dem Frühstück Richtung Santiago aufbrechen. Petrus hat bei unserer letzten Etappe nach Santiago kein Erbarmen und so sind die ersten Kilometer nass und feucht. Scott und Paula, die wir unterwegs treffen, begleiten uns bis Labacolla, wo wir aber ne kleine Rast einlegen und uns mit Café con leche und Gemüsesuppe stärken. Aufgewärmt gehts bergauf durch lichte Eukalyptuswälder zum Flughafen und nach Monte Gozo ( Berg der Freude), wo man normalerweise die Kathedrale von Santiago zum ersten Mal sehen kann. Bei dem Sauwetter und Nebel sehen wir natürlich nix und so gehts vorbei an der gigantisch großen Pilgerherberge mit mehr als tausend Betten hinunter nach Santiago. Die letzten Kilometer durch Vororte ziehen sich wie immer, doch die Vorfreude über das Erreichen des Zieles lässt uns flott vorwärts kommen. Auch Petrus oder vielleicht doch Jakobus hat ein Einsehen, denn der Regen hört auf und die Sonne lacht uns ins Gesicht. Bald erreichen wir die Altstadt mit ihren vielen Souvenirläden und Pilgergeschäften, biegen in die Praza de Cerbantes und sind wenige Minuten später auf dem Vorplatz Praza do Obradoiro und stehen vor der Kathedrale von Santiago de Compostela. All unsere lieben Pilgerfreunde, Christina, Nina, Svenja, Enrico, Frank, Ramona, Inga, Gerhard, die gestern schon angekommen sind, erwarten uns schon und die Wiedersehensfreude ist riesig. Wir umarmen, lachen, drücken und feiern gemeinsam unsere Zielankunft und unseren Camino in mehr als eine Stunde vor der Kathedrale, bevor wir gemeinsam eine Kneipe ansteuern und mit „Cerveza“ weiter feiern. Gegen 16:00 Uhr machen wir uns auf den Weg ins Hotel, das heutige Programm haben wir alle abgesteckt: Pilgermesse um 19:30, Italiener um 20:30 und dann feiern bis „tot morgenochtend“ (morgen früh) wie Gerhard unser Holländer prophezeite😜.