Unsere Sightseeing-Tour durch Los Arcos gestern war schnell beendet, viel gibts nämlich nicht zu sehen. Einmal Calle Mayor rauf und runter, dann in die sehr schöne Kirche Santa Maria und schon waren wir fertig. Im Supermarkt kauften wir noch Wasser und Bananen, danach stand eine längere Siesta auf dem Programm. Für 19:30 hatten wir uns im gegenüberliegenden Restaurant Mavi mit Pilgerfreunden verabredet und dort trafen wir auch unsere zwei Kroatinnen, die philippinischen Freunde und Mathias, Richard und Christine, die vor wenigen Wochen erst den Camino Primitivo gelaufen ist und jetzt den Frances läuft. Das Pilgermenü für 13 Euro war lecker, es gab Gemischten Salat, Kalbsgulasch mit Kartoffeln, Creme Caramel und eine Flasche Rotwein pro Nase. Nach dem Essen ging’s noch auf einen Absacker in der Bar Miguel und dann ins Bett. Leider war an Schlaf wenig zu denken, unser Fenster war genau gegenüber eines LKW- Parkplatzes und so hörten wir die Brummis die halbe Nacht. Nach einem schnellen Frühstück marschierten wir zusammen mit Irena und Nora Richtung Sansol. Lt. Wetterbericht erwartet uns heute mal wieder ein heißer Tag mit 36 Grad und so machen wir gleichmal richtig Meter am Morgen. In der hügeligen Rioja geht das ständige auf und ab ganz schön in die Beine und zwingt zu einem kurzen Boxenstopp in Torres den Rio. Der Café con leche und das Bocadillo mit Schinken sind jetzt genau das Richtige und hier treffen wir auch mal wieder Maria aus Nürnberg, was zwangsläufig zu einem längerem Plausch führt 😄. Nach Viana sind‘s jetzt zwar nur 11 Kilometer, aber die haben’s in sich. Die kurzen knackigen Anstiege und Abstiege in den Weinbergen zermürben, ständig wird Tempo und Gangart gewechselt und Viana kommt einfach nicht in Sicht. Gegen 11:30 Uhr sind wir endlich in dem kleinen, sehr hübschen Dörfchen mit der prächtigen Kirche Santa Maria und trauen unseren Augen kaum. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, in den engen Straßen ist ein buntes Treiben und die Cafés und Bars sind proppenvoll. Auf dem kleinen Kirchplatz in der Nähe des Grabs von Cesare Borgia entdecken wir einen freien Tisch und so ist die Mittagspause geredet. Salat Nizza muss mit ner Cola reichen, denn noch sind 12 Kilometer bis Logrono zu laufen und es wird immer heißer. Richtig Lust hat keiner mehr auf die letzten Kilometer, aber es hilft ja nichts und so satteln wir die Rucksäcke und machen uns bei 34 Grad auf den Weg. In der brütenden Sonne zieht sich der Weg wie Kaugummi, die Feld- und Flurwege bieten absolut keinen Schatten und der letzte Anstieg auf einer Teerstrasse treibt uns den Schweiß so richtig aus den Poren. Dann aber liegt Logrono vor uns und wir kommen an dem kleinen Häuschen von Donna Elvira vorbei und holen uns bei den Kindern von Donna Maria einen Pilgerstempel. Es geht jetzt rein nach Logrono, vorbei am Krematorium und über die Brücke am Ebro in die Altstadt, wo auch unsere heutige Herberge liegt.