Nach einer kurzen, wohlverdienten Siesta ging’s am gestrigen Abend schnurstracks ins Café Tipia zum Abendessen. Waren wir 2017 noch restlos begeistert, gab’s diesmal eine kulinarische Bauchlandung. Die Scampis leider tot gekocht und fad, das Entrecote voller Sehnen und zäh wie Schuhsohle, nur der leckere Rotwein brachte uns auf die Idee noch ein Dessert, dass auch nicht viel besser war, zu bestellen.Ich kenne „kalte Ente“, aber keinen eiskalten Crumble uns so gabˋs als Betthupferl noch zwei Bierchen in der Gite Makile, die man nur empfehlen kann. Nach dem etwas kargen Frühstück machten wir uns auf ins Pilgerbüro, holten uns dort unseren 1. Pilgerstempel und gingen zur Kirche Notre-Dame du Bout du Pont. Ein kurzes Innehalten und Bitten um einen guten Weg ist für mich ein Muss und dann beginnt unser „Camino Frances“. Über die Brücke Nive de Béhérobie laufen wir die Rue d´Espagne an unzählig kleinen Souvenir-Geschäften hoch zum Spanischen Tor und hinaus aus SJPdP. Und es geht gleich mächtig zur Sache auf der schmalen, asphaltierten Rte. Napoléon, die uns auf den nächsten 5 Kilometern nur bergauf bis Hunto führt. Die Höhenmeter sind nicht so sehr das Problem, vielmehr macht uns das schwüle, warme Wetter zu schaffen. Trinkpausen und die herrliche Aussicht auf die Berge der Pyrenäen machen das aber mehr als wett, auch wenn es nach Hunto dann nochmal richtig steil auf einem gefälligen Feldweg hinauf geht. Hier oben sehen wir gleich ein Dutzend Geier, die majestätisch ihre Kreise am Himmel ziehen und nach müden Pilgern Ausschau halten😉. Bis zum Refuge Orisson ist es jetzt nicht mehr weit, auch weil Anne und Luisa uns begleiten. Die Australierinnen sind lustig, unterhaltsam und genauso entspannt wie wir. Nur schade das ihr Ziel heute Roncesvalles ist und so verabschieden wir uns nach der Mittagsrast in Orisson. Für uns gehts jetzt nur noch 1,5 Kilomter hoch zur Auberge Borda, die wir gegen 13:00 „viel zu früh“ erreichen.