In dem Weiler Ambasmestas ist wirklich der Hund begraben und so war unser gestriger „Stadtbummel“ schon nach 10 Minuten vorbei. Die Dorfstraße einmal rauf und runter, Geschäfte gab’s keine und von den Café-Bars hat nur eine COVID überlebt. Unser kleines Hostel bot zumindest am Abend ein Pilgermenü und das war gut gekocht. Pacharan war keiner aufzutreiben und so lagen wir schon um 22:00 Uhr in den Kojen und pennten. Leider viel zu früh weckte uns der Hahn vom gegenüberliegenden Bauernhof und so saßen wir etwas gerädert am Frühstückstisch. Der maue Kaffee brachte uns auch nicht so richtig auf Touren und so marschierten wir gegen 8:00 endlich los. Die nächsten knapp 6 Kilometer nach Herrerias auf der wenig befahrenen Landstraße sind trotz der Kälte – wir haben gerade mal 7 Grad – gut zu laufen und immer wieder sehen wir glückliche Rinderherden auf saftigen Weiden in dem grünen Tal. Schnell sind wir in Herrerias und trauen unseren Augen nicht. Hier führt man Pilger auf Pferden für 40 Euro hoch zum 0 Cebreiro und das Angebot wird doch glatt von zwei nicht gerade schlanke Amerikanerinnen angenommen. Pilger mit Rucksack zu Pferde, das Bild ist einfach zum schreien🙀. Jetzt heißt es aber auf die Zähne beißen, denn es wird richtig steil und anstrengend. Der verwunschene Waldpfad bringt manche Pilger an ihre Grenzen und für die Schönheit der galizischen Landschaft hat man kaum noch einen Blick. Schritt für Schritt gehts bergauf und die letzten Kilometer vor La Faba sind knackig. Der frischgepresste O-Saft in „Titos Bar“ ist da genau das Richtige und bringt verlorene Kräfte schnell zurück. Wir sind oberhalb der Baumgrenze und haben jetzt einen fantastischen Blick auf die Berge Galizien und die nächsten Kilometer nach Laguna de Castilla gehts zwar immer nur bergauf, sie sind aber zum Glück weniger steil. In dem winzigen Bergdorf treffen wir Katharina und die zwei Mexikanerinnen vom gestrigen Camino Duro und bei ner Cola erzählt man sich gleichmal die Neuigkeiten auf dem Camino. Hier ist fast jeder auf Facebook in einer „Camino-Gruppe“ und so erfährt man immer, wer zur Zeit auf welcher Etappe ist und ob man sich am Abend zum Essen trifft. Unser Zielort ist aber noch knapp 3 Kilometer entfernt und so gehts weiter immer nur bergauf erst zum Grenzstein von Galizien und dann zur Passhöhe. O Cebreiro ist jetzt nicht mehr weit, dass wir nach wenigen Minuten erreichen. Unsere Herberge hat noch zu und so nutzen wir die Zeit für einen leckeren Mittagssnack. Pulpo a la gallega, dazu Brot und Wein – ich kann nur sagen: Pilgern hat schon was 🤩😉.