Der Ruhetag tat richtig gut. Es wurde gefaulenzt und dabei fleißig „Materialpflege“ betrieben. Hirschtalg und Kyttasalbe fanden großzügig ihren Einsatz und weitere Wehwehchen wurden einfach weg massiert. Nach einer heißen Dusche ließen wir den Abend bei Marie-Pauline und Jo-Jo ganz entspannt angehen. Die erste Runde Pastis machte Lust auf mehr und so kam die heiße Kartoffel-Zwiebelsuppe mit Gruyère Käse zur Kräftigung gerade recht. Der Kalbsbraten mit Möhrengemüse war ein Gedicht und von den frischen Erdbeeren aus dem Garten mit Vanilleeis und Sahne konnten wir nicht genug bekommen. Die Weinauswahl passte hervorragend und der Verbeneschnaps war als Betthupferl bestens.
Nach einer ruhigen Nacht frühstückten wir gegen 7.15 Uhr, da wir bei der zu erwartenden Hitze früh los wollten. Die Verabschiedung fiel uns allen nicht leicht und so wurde feste gedrückt und fleißig gewunken.
Nach einer ruhigen Nacht frühstückten wir gegen 7.15 Uhr, da wir bei der zu erwartenden Hitze früh los wollten. Die Verabschiedung fiel uns allen nicht leicht und so wurde feste gedrückt und fleißig gewunken.
Auf asphaltierten Flurstraßen geht`s erstmal immer geradeaus durch die Tiefebene La Bièvre Richtung Pommier-de-Beaurepaire. Getreide und Rapsfelder bestimmen das Landschaftsbild und vor uns flitzt ein kapitaler Fuchs über die Straße. Wir biegen wenig später auf einen unbefestigten Feldweg der steil zum Ort mit seiner wundervollen Steinkirche St-Romain et St-Antoine hoch führt. Leider ist die Kirche, wie viele andere auf dem französischen Jakobsweg, verschlossen und so holen wir uns den Pilgerstempel im Rathaus. Das Wetter ist heute perfekt zum Wandern, die Sonne scheint und die leichten Windbrisen sorgen für die notwendige Abkühlung. Mittagsrast war ursprünglich im Örtchen Revel-Tourdan geplant, aber im ganzen Dorf ist kein einziger Lebensmittelladen, geschweige den ein Metzger oder Café geöffnet. Frustriert finden wir wenigstens am Friedhof ein passables Plätzchen und machen erstmal Rast. Zumindest eine Ziegenherde leistet uns im gegenüber liegenden Stall Gesellschaft. Sie meckern frech und beobachten uns neugierig, wohl in der Hoffnung etwas von unseren alten Käsebaguettes abzustauben. Nix da ! Unser Mahl ist karg, zum Trinken gibt`s nur warmes Leitungswasser und somit wird auch nicht geteilt.
Das Pilgerdasein ist nicht einfach und ein wenig Diät kann, bei der Völlerei der letzten Tage, definitiv nicht schaden. Nach dem spartanischen Mittagsmahl und ein kleiner Pause geht’s weiter nach Bellegarde und die kommende halbe Stunde laufen wir ausschließlich entlang der TGV Trasse. Als alter Eisenbahner ist Heinz jetzt ganz in seinem Element und nicht mehr zu bremsen. Die Freude ist natürlich riesig als der Hochgeschwindigkeitszug vorbeifährt und wenig später schon schaltet Heinz den Pilgerturbo ein. Wir erstürmen den Höhenweg, Wälder und Fluren, zur Linken immer die weite Ebene La Bièvre. Nach einer Stunde erreichen wir die neu erbaute Jagdhütte Le Bornet, an der sich der Jakobsweg teilt und sich uns zwei Möglichkeiten bieten. Wir nehmen die längere, historische Route. Sie ist einfach schöner und führt durch lichte Wald und Feldfluren.
Der Hohlweg runter nach Bellegarde ist dann steil und steinig, aber wir flitzen wie die Gämsen. Im Dorf gibt es eine Bar, mehrere Geschäfte, alles was ein Pilgerherz begehrt und das treibt uns an. Es ist zwar ein Umweg, aber den nehmen wir gerne in Kauf.
Die Enttäuschung ist riesengroß, in dem „Bauernkaff“ hat alles geschlossen. Montag ist Ruhetag, erklärt uns ein vorbeikommender Franzose. Kaputt und echt mies gelaunt machen wir erstmal Rast am Marktplatz und erholen uns von dem Schock. Das wenige Leitungswasser wird brüderlich geteilt und so geht`s die letzten 2 Kilometer nochmals bergauf in unser heutiges „Chalet“ bei Caty, das wir gegen 16.30 Uhr erreichen.
Die Enttäuschung ist riesengroß, in dem „Bauernkaff“ hat alles geschlossen. Montag ist Ruhetag, erklärt uns ein vorbeikommender Franzose. Kaputt und echt mies gelaunt machen wir erstmal Rast am Marktplatz und erholen uns von dem Schock. Das wenige Leitungswasser wird brüderlich geteilt und so geht`s die letzten 2 Kilometer nochmals bergauf in unser heutiges „Chalet“ bei Caty, das wir gegen 16.30 Uhr erreichen.
Zweimal den längeren Weg gewählt! Hat da der Ruhetag in euch neue Kräfte mobilisiert? Zu dumm, dass genau dann Bellegarde Ruhetag hat. Lasst euch davon aber nicht beirren: Der Weg ist das Ziel!
Respekt ihr Pilger,
jetzt seid Ihr richtig warmgelaufen und habt nur noch 7 Tage
der “ Entbehrungen “ vor Euch.
Ich wünsche für die kommende Woche ein angenehmes
Pilgerwetter, nette Begegnungen, ein besinnliches IN-SICH-GEHEN
und gute Wanderlaune.