Unsere kleine Farm mit mehr als 500 Enten, Perlhühnern und Puten hat die erhofften inneren Werte. Madame Marie-Pauline kümmert sich um alles und beim Abendessen in der Stube treffen wir mal wieder die Pilgerinnen aus Passau und Österreich. Die Freude ist groß und so stoßen wir erstmal mit einem kleinen Schnäpschen auf unser Wiedersehen an. Die drei Mädels schauen recht migenommen aus, ist ja aber auch kein Wunder. Die Armen liefen die letzten Kilometer im heftigsten Regen und waren bis auf die Knochen nass. Da hatten wir gestern nochmal Glück, bzw. einfach die schnelleren Beine. Unser Hausherr Georges bringt erstmal reichlich Pastis zum Aufwärmen. Der frühere Rugbyspieler hat eine beachtliche Körperstatur und ist super nett, leider aber auch herzkrank wie wir. Großzügig füllt er die Gläser und so steht einem lustigen Abend nichts im Wege. Marie-Pauline kocht ein sensationelles Abendessen. Hausgemachte Schinkensülze mit grünem Salat als Vorspeise, dann gibt´s große Platten mit gekochtem Rindfleisch, Möhren und Navetten und als Nachspeise eine Bananencreme zum Reinlegen. Der Rotwein aus dem Languedoc schmeckt und als Digestif dürfen wir noch einen leckeren Birnenschnaps kosten. Dass die Gute Nacht Umarmung viel herzlicher ausfällt ist ja wohl klar und sehr viel später fallen wir müde in unsere Betten. Wir schlafen tief und fest, aber um 7.30 ist leider die Nacht schon vorbei. Warum wir am Ruhetag Frühstück für 8.00 Uhr bestellt hatten, weiß echt nur der Deifi !!!!
Erstmal Wäsche waschen und dann geht’s auf einen Bummel durch das Dorf. In knapp 10 Minuten war die City erobert, also nochmal von vorn. Nix los, kein Mensch weit und breit. Hier ist echt der Hund begraben, sogar die Dorfkneipe schließt schon gegen 12 Uhr. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt, aber das ganze Jammern nützt nichts und wir machen das Beste draus.
Die Variante kannte ich noch nicht: Franzosen werfen also die Perlen den Hühnern an den Hals statt vor die Säue…
Da protz einer im Text mit 500 ! Enten – sofort taucht in meiner Vorstellung eine satte grüne Wiese auf über der quasi eine riesige weiße Tierwolke schwebt – und was kriege ich zu sehen? Ein magersüchtiges ordinäres braunes Hühnermaderl mit stylischem Federbuschen am Hals !!
Bei der Betrachtung Eurer abgebildeten Lagerstätten kann ich nur feststellen: Ihr seid auf Eurer Tour nicht nur über Euch selbst hinausgewachsen sondern auch über die diversen Unterlagen….
Über Euren Ausflug ins Dorf hab ich Tränen gelacht!!
Hubertus, das war eine Glanzleistung von Dir: Einen Ort für den „freien“ Tag zu wählen, der nun wirklich gar nichts zu bieten hat….der die Gesamtausmaße eines Fußballfeldes zu haben scheint, wo die Kneipen kurz nach dem Öffnen schon wieder geschlossen werden und man Glück hat, beim Bäcker die letzten Baguettes zu erwischen…da wundert’s einen dann nicht, dass die Gastgeber schon frühmorgens nach Grenoble flüchten :))
Aber Ihr seid echt belastbar…..selbst in dieser Lage, allein gelassen im Nirgendwo sehe ich bei Euch nur vergnügt lachende Gesichter….
Lieben Gruß
Meine lieben Pilgerbrüder,
alle Hühner, Enten,…gezählt? Eier abgetragen, meditiert?
…in der „Ruhe liegt die Kraft“….die ich euch auch für morgen wünsche.
Ebenso viel Elan, schöne Eindrücke, Erlebnisse und gutes Wetter.
Eure Elli