Die Zimmer auf dem Weingut von Arlette war für Pilgerverhältnisse richtig gut, alles blitzblank und sauber. Nur das servierte Abendessen mußten wir uns ein klein wenig „schön trinken“. Als Vorspeise gab es 1 Tomate mit 1 Ei in Industriesalattunke für jeden, danach blanke Spaghetti mit einem winzigen Bratwürstchen, zum Abschluss etwas Käse. Die zwei sehr guten Flaschen Rotwein machten das Ganze erträglicher und so ging es nach dem Fußballklassiker Italien gegen Belgien ins Bett.
Dass das französische Frühstück in der Regel etwas mickrig ausfällt, wissen wir mittlerweile. Auch heute gibt es nur Milchkaffee, ein mickriges Croissants, getoastetes Altbaguette vom Vorabend, dazu Butter und Konfitüre. Für uns hungrige Pilger mit diesen täglichen Kilometerleistungen nicht gerade viel Nahrung und mit halbleeren Bäuchen geht`s kurz nach 8.00 Uhr wieder auf den Camino.
Dass das französische Frühstück in der Regel etwas mickrig ausfällt, wissen wir mittlerweile. Auch heute gibt es nur Milchkaffee, ein mickriges Croissants, getoastetes Altbaguette vom Vorabend, dazu Butter und Konfitüre. Für uns hungrige Pilger mit diesen täglichen Kilometerleistungen nicht gerade viel Nahrung und mit halbleeren Bäuchen geht`s kurz nach 8.00 Uhr wieder auf den Camino.
Der Wettergott ist definitiv nicht unser „best friend“ und wir starten mal wieder im Regen. Zwischen Rebhängen wandern wir hoch zur Chapelle Saint Romain, von der man trotz des schlechten Wetters einen einigermaßen passablen Blick ins Rhonetal genießt. Der Pfad führt uns jetzt steil, immer am Steilhang entlang, in Serpentinen hinunter in den Weiler Lagnieu. Wir müssen höllisch aufpassen, den durch den Regen ist der Weg schmierig und glatt und unsere Knochen sollten schon bis Le Puy noch heil bleiben. So kommen wir zwar nur langsam, aber heil den Berg wieder hinunter ins Tal der Rhone.
Am Ufer geht’s jetzt flott durch lichte Auenlandschaften bis ins Städtchen Yenne. Der Regen lässt endlich nach und in der im 12. Jahrhundert erbauten Kirche Notre Dame de l’Assomption gibt’s mal wieder einen Pilgerstempel. Der Magen knurrt und da Yenne die letzte Möglichkeit zum Einkehren ist, geht’s ins erstbeste Café. Für eine kleine Brotzeit sind wir jedenfalls immer zu haben, zudem kommt jetzt der schwerste Abschnitt des Tages. Der Berganstieg hoch zum Mont Tournier.
Wir stärken uns mit einer leckeren Quiche, Salat und einem Milchkaffee, dabei gibt’s ein nettes Schwätzchen mit Claudia und Petra. Die zwei Pilgerinnen sind aus dem Frankenland und setzen sich auf einen Cappuccino zu uns. So erfahren wir „die News“ auf dem Camino. Ein koreanischer Pilger ist mit dem Fahrrad von Split nach Santiago unterwegs. Einfach der Wahnsinn woher manche Pilger kommen.
Auch wenn wir stundenlang mit den Mädls weiter ratschen könnten, wir sagen adieu und machen uns an den Aufstieg. Gleich hinter dem Ort wird der Weg felsig, die wenigen Waldpassagen sind aufgeweicht und rutschig. Aber trotz allen Anstrengungen ist dieser Abschnitt auf den nächsten 2 Stunden mit der Schönste und wir genießen die absolute Stille und den fantastischen Blick ins Tal der Rhone. Kurz vor dem Gipfel nehmen wir die Abzweigung nach Les Malods, das wir nach knapp 45 Minuten erreichen. Wie vereinbart holt uns Véronique mit dem Auto ab, da unsere heutige Herberge weit ab vom Jakobsweg liegt. Der Service kostet nix, die Herberge soll super sein und wir hoffen das Beste.